Functional Safety Manager sorgt für Sicherheit auf den Schienen

Erfahrungsbericht, Software-Ingenieur

Sven (30) ist bei Brunel Car Syergies im Bereich der Software-Entwicklung und dem Functional Safety Management insbesondere für sicherheitsrelevante Systeme bei Bahnanwendungen tätig. Was genau dahintersteckt und wieso es in seinem Job manchmal ganz schön kalt werden kann, erzählt er hier genauer.

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Sven, was genau sind Deine Aufgaben als Functional Safety Manager?

Die zentralen Aufgaben eines Functional Safety Managers sind die Sicherheitsplanung und -überwachung sowie die Durchführung von Fehleranalysen und die Sicherheitsnachweisführung gegenüber begutachtenden Stellen.

Könntest Du uns dies an einem konkreten Beispiel erklären?

Gerne. Bei einem Lichtsignalgeber wie einer Ampel würde das konkret bedeuten, dass zunächst eine Analyse durchgeführt wird, um potenziell gefährliche Ausfallarten zu erkennen. Dies wäre beispielweise, dass das Signal Grün anstelle von Rot zeigt. Um dies zu verhindern, werden konkrete Maßnahmen festgelegt. Im Rahmen von Fehleranalysen wird dann nachgewiesen, dass beispielsweise Kurzschlüsse nicht dazu führen können, dass fälschlich Grün gezeigt wird. Es werden sogenannte Fehleroffenbarungsmechanismen festgelegt und berechnet, dass hinreichend selten eine gefahrbringende Situation entsteht. Dies bezeichnet man dann als quantitativen Nachweis des Sicherheitsziels.
Insgesamt geht der Bereich der funktionalen Sicherheit mit einer großen Verantwortung einher. Um keine Menschenleben zu gefährden ist es essenziell, hier sauber zu arbeiten und Herausforderungen ernst zu nehmen.

Welche Soft Skills sind neben einer hohen Sorgfalt unverzichtbar für Deine Tätigkeit?

Flexibilität und Neugierde. Man muss bereit sein, sich alle paar Monate in ganz andere Systeme und ggf. auch Technologien einzuarbeiten.

War Dir schon immer klar, dass Du im IT-Bereich arbeiten möchtest?

Ich hatte tatsächlich schon als Kind ein großes Interesse an Computern. Mit 11 Jahren habe ich bereits mein erstes Programm am PC geschrieben. Mit 16 Jahren folgte dann ein Schnupperstudium im Bereich Informatik. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war die Entscheidung gefallen.

Gibt es ein Projekt, dass Dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Ja, das gibt es. Wir mussten mitten im tiefsten Winter bei eisigen Temperaturen und dichtem Schneefall in einem nicht-beheizten Schalthaus im Nirgendwo einen Software-Fehler in einer Gleisfreimeldeanlage beseitigen. Die Verpflegung war knapp und die nächste Toilette mehrere Autominuten entfernt. Das war schon ein besonderes Erlebnis. Aber noch heute, Jahre nach dem Projekt, haben wir als Team noch ein besonderes Verhältnis. Solche Erlebnisse schweißen zusammen.

Was macht Brunel für Dich zu einem besonderen Arbeitgeber?

Ich schätze es sehr, die Möglichkeit zu haben für verschiedene Kunden unterschiedlicher Branchen zu arbeiten. Ich bin generell neugierig und immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Brunel unterstützt mich hierbei optimal, denn als Mitarbeiter hat man die Chance, sich auszuprobieren und die Freiheit, auch mal in fachfremde Bereiche hineinzuschnuppern. So konnte ich mich im Fachgebiet der funktionalen Sicherheit weiterbilden.

Was ist Dein Tipp an Berufsstarter:innen in der IT?

So langweilig es klingt: zuhören, lesen, lernen und vor allem Geduld mitbringen. Viele Schritte in einem Entwicklungsprozess sind komplexer, als sie auf den ersten Blick erscheinen und vermeintliche „Verbesserungsvorschläge“ können bereits bei etwas genauerem Nachdenken gravierende Nebeneffekte mit sich bringen.

Entweder-oder?

Berufserfahrung oder theoretisches Wissen?

Eine gute theoretische Basis ist zwar hilfreich, aber erst die gelebte Projekterfahrung kann einen wirklich in die Lage versetzen, Folgeprojekte erfolgreich ohne Anleitung umzusetzen.

Hardware oder Software?

Wenn ich mich zwischen Software-Entwicklung und Hardware-Analysen entscheiden müsste, würde ich sofort die Hardware wählen.

Teamplayer oder Einzelkämpfer?

Definitiv Teamplayer.