- Sie wollen die Anerkennung nicht teilen und zugeben, dass die Leistung gemeinsam erbracht wurde.
- Sie wollen sich nicht eingestehen, dass der Kollege vermeintlich überlegen ist.
- Sie wollen nicht in der Schuld von anderen stehen und womöglich einen Gefallen schulden.
- Sie erledigen Aufgaben generell lieber allein.
Unterstützung annehmen bedeutet nicht nur eine Erleichterung der Arbeitslast. Gleichzeitig nutzen Sie die Gelegenheit, die Beziehung zu Ihren Kollegen zu intensivieren. Folgende Tipps können helfen:
Erfolgreich Hilfe annehmen
Wir können nicht alle in jedem Bereich gleich gut sein. Vielmehr zeugt es von Größe, die Fähigkeiten von anderen anzuerkennen.
Chefs schätzen Mitarbeiter, die sich Rat bei Kollegen holen. Dies zeigt ihre Motivation, gemeinsam die besten Ergebnisse erzielen zu wollen.
Nutzen Sie die Chance, Ihren eigenen Wissenshorizont zu erweitern.
Womöglich können Sie dem Kollegen bei einer anderen Aufgabe unter die Arme greifen.

Gekonnt Unterstützung anbieten
Wenn Sie die Person sind, die Hilfe anbieten möchte, ist Einfühlungsvermögen gefragt. Denken Sie daran: Eventuell fühlt der Betroffene sich selbst als Versager oder lehnt Ihr Einschreiten kategorisch ab. Versetzen Sie sich daher in die Lage des Kollegen und gehen Sie behutsam vor. Erzeugen Sie keinen Druck („Dir muss dringend geholfen werden!“), reden Sie aber gleichzeitig nichts schön („Du schaffst das schon – irgendwie.“). Stellen Sie dem Kollegen konkrete Fragen zu seinen Schwierigkeiten, und zeigen Sie Verständnis („Ein ähnliches Problem hatte ich auch neulich.“). Es kann helfen, von Situationen zu berichten, in denen Sie selbst Unterstützung angenommen haben.
Gemeinsame Leistung zahlt sich aus
Das Annehmen oder Anbieten von Unterstützung bringt viele Vorteile mit sich: Im Team lassen sich schnellere und bessere Ergebnisse erzielen. Zudem lässt die gemeinsame Arbeit an einem Projekt ein Team enger zusammenwachsen. Netzwerken lautet das Stichwort. Ein positiver Nebeneffekt ist übrigens der gesundheitliche Aspekt: Der gegenseitige Rückhalt wirkt sich auf die Psyche aus. Wer sich auf andere verlassen kann, reduziert seine Arbeitslast und somit die Ausschüttung von Stresshormonen.
Text: Elisabeth Stockinger