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Was machen Qualitätsmanager:innen?

Qualitätsmanager:innen sind in vielen Unternehmen unerlässlich und haben daher vielfältige Karrieremöglichkeiten. Welche Aufgaben und Maßnahmen der Beruf Qualitätsmanager:in konkret beinhaltet und mit welchen Qualifikationen Sie für dieses Berufsfeld geeignet sind, lesen Sie hier.

Inhalt:

  • Definition Qualitätsmanagement
  • Aufgabenbereich
  • Bildungsweg
  • Skills

Definition: Qualitätsmanagement einfach erklärt

Qualitätsmanagement bezeichnet die Gesamtheit aller organisatorischen Maßnahmen, die darauf abzielen, die Qualität von Prozessen, Produkten oder Dienstleistungen innerhalb eines Unternehmens zu sichern und kontinuierlich zu verbessern. Dabei steht nicht nur die bloße Einhaltung von Standards im Fokus, sondern eine ganzheitliche Betrachtung und Optimierung aller Abläufe, die zur Erzeugung eines Produktes oder einer Dienstleistung beitragen.

Qualitätsmanager:innen überwachen, dokumentieren und optimieren diese Qualitätssicherungsprozesse innerhalb eines Unternehmens. Häufig sind sie auch für die Einführung und Weiterentwicklung von QM-Systemen zuständig, führen Audits durch und schulen Mitarbeitende in qualitätsrelevanten Bereichen.

Werkzeuge und Methoden im Qualitätsmanagement

Im Qualitätsmanagement gibt es eine Reihe von Werkzeugen, die dazu dienen, Qualitätsprozesse zu planen und zu überwachen. Sie können sowohl einzeln als auch in Kombination eingesetzt werden und helfen dabei, Probleme zu identifizieren und Lösungen zu entwickeln. Einige der bekanntesten Tools im QM sind:

  • Ishikawa-Diagramm (Ursache-Wirkungs-Diagramm)
  • PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act)
  • Pareto-Analyse
  • FMEA (Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse)
  • SPC (Statistische Prozesskontrolle)
  • 5S
  • Six Sigma
  • QFD (Quality Function Deployment)

Ein effektiver Einsatz dieser Werkzeuge erfordert oft spezielles Training und Erfahrung. Daher kann es von Vorteil sein, wenn Sie bei der Bewerbung für einen Job im Qualitätsmanagement bereits entsprechende Kenntnisse vorweisen können.

Qualitätsmanagement vs. Qualitätssicherung: Was ist der Unterschied?

Qualitätsmanagement (QM) und Qualitätssicherung (QS) sind zentrale Konzepte im Bereich der Qualität, doch sie haben unterschiedliche Schwerpunkte und Funktionen. Während das Qualitätsmanagement als umfassendes System definiert wird, das die Qualität in allen Prozessen eines Unternehmens plant und steuert, konzentriert sich die Qualitätssicherung spezifisch auf die Überwachung und Kontrolle von Produkten oder Dienstleistungen, um sicherzustellen, dass sie die festgelegten Qualitätsanforderungen erfüllen.

Welche Aufgaben sind Teil des Qualitätsmanagements?

Qualitätsmanagement umfasst eine Vielzahl von Aufgaben, die darauf abzielen, die Qualität von Prozessen innerhalb eines Unternehmens kontinuierlich zu verbessern. Zu den konkreten Aufgaben von Qualitätsmanager:innen gehören:

  • Planung und Festlegung von Qualitätszielen, die den Qualitätsanforderungen von Unternehmen und Kunde entsprechen
  • Entwicklung von Qualitätsstandards und -richtlinien
  • Überwachung und Überprüfung von Prozessen durch interne Audits, Prozessbewertungen oder andere Überwachungsmethoden
  • Identifikation und Korrektur von Qualitätsproblemen
  • Weiterbildung von Mitarbeitenden in Bezug auf die Qualitätssicherstellung
  • Bearbeitung von Kundenfeedback und -reklamationen
  • Dokumentation von Qualitätsberichten, Schulungsunterlagen etc.

Ausbildung oder Studium: Wie wird man Qualitätsmanager:in?

Der Weg ins Qualitätsmanagement ist vielseitig und kann über verschiedene Bildungs- und Berufspfade erreicht werden. Viele Qualitätsmanager:innen verfügen über ein Hochschulstudium in Fachrichtungen wie Betriebswirtschaft, Ingenieurwesen, Maschinenbau oder Wirtschaftsingenieurwesen. Insbesondere technische Studiengänge beinhalten oft spezialisierte Module oder Schwerpunkte im Bereich QM. Einige Hochschulen bieten sogar spezifische Studiengänge zum Qualitätsmanagement oder Qualitätsingenieurwesen an.

Ein Quereinstieg oder eine berufliche Ausbildung, beispielsweise als Techniker:in, als Industriekauffrau, Industriekaufmann oder als Mechatroniker:in können ebenfalls den Eintritt ins Qualitätsmanagement ermöglichen. Hier ist es oft ratsam, im Anschluss an die Ausbildung spezifische Weiterbildungen zu absolvieren. Es gibt zahlreiche Seminare, Zertifikatskurse oder Fernlehrgänge, die auf die Aufgaben als Qualitätsmanager:in vorbereiten.

Welche Voraussetzungen braucht man als Qualitätsmanager:in?

Unabhängig vom Bildungshintergrund ist auch praktische Erfahrung in der Branche und im Umgang mit Qualitätsmanagement-Tools und -Methoden wichtig, um in diesem Berufsfeld erfolgreich zu sein. Zudem sollten Sie eine hohe Affinität für Zahlen und Daten besitzen, um Qualitätsdaten auswerten und daraus Schlüsse ziehen zu können. Verständnis für relevante Qualitätsstandards sowie branchenspezifische Produktions- oder Dienstleistungsprozesse runden Ihr Profil ab.

Neben fachlichen Kompetenzen sind für Qualitätsmanager:innen auch bestimmte Soft Skills von großer Bedeutung. Kommunikations- und Teamfähigkeit stehen dabei oft an erster Stelle, da sie stetig mit verschiedenen Abteilungen und Ebenen im Unternehmen in Kontakt stehen und qualitätsrelevante Themen verständlich vermitteln müssen. Ein gutes Durchsetzungsvermögen hilft dabei, Qualitätsstandards im Unternehmen zu implementieren.

Ebenfalls wichtig sind strategisches Denken, eine hohe Analysefähigkeit und Detailgenauigkeit, um Qualitätsabweichungen frühzeitig erkennen und adressieren zu können. Geduld und Empathie sind notwendig, wenn es darum geht, Mitarbeitende für Qualitätsziele zu sensibilisieren und sie in den Prozess der kontinuierlichen Verbesserung einzubinden. Ein ausgeprägtes Problemlösungsvermögen ermöglicht es ihnen, Herausforderungen effektiv zu begegnen und innovative Lösungsansätze zu entwickeln.

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