Blütenfeld

Kleine Veränderungen im Alltag, die das Leben nachhaltiger machen

Dienstag, 16. Juni 2020

Unsere Gesundheit und die unserer Natur geht uns alle an. Wir leben in einer Solidargemeinschaft und so ist es im allgemeinen Interesse, dass wir gemeinsam versuchen, uns und unsere Umwelt fit zu halten. Denn Einbußen in beiden Bereichen machen sich schlussendlich bei uns allen bemerkbar und schlagen sich entweder in höheren Gesundheitsausgaben oder in höheren Kosten für Lebensmittel, Katastrophenschutz und Küstenschutz nieder – um beispielhaft ein paar Bereiche zu nennen.

Gerade beim Klimaschutz hoffen und warten viele auf die geniale, technische Lösung, die die steigenden Temperaturen aufhält und dafür sorgt, dass wir unser derzeitiges Leben weiterleben können. Ich bin ehrlich, dagegen hätte ich auch nichts. Leider verlasse ich mich aber ungern darauf und ich möchte etwa auch meiner 7-jährigen Nichte nicht in 30 Jahren gegenüberstehen und sagen, dass ich einfach nur gehofft habe, dass sich auf unserem Planeten schon alles zum Guten entwickeln würde. Deshalb habe ich mich für eine aktive Rolle entschieden und fange bei Kleinigkeiten in meinem Alltag an, die aber einen wichtigen Beitrag für den Umweltschutz leisten. Da das subjektive Empfinden durchaus unterschiedlich ist, schaut Euch doch meine Tipps an und bewertet sie für Euch persönlich.

1. Häufiger Fahrradfahren:

Schon beim Thema „mehr Bewegung“ sprach ich darüber. Nun gilt es auch für den Umweltschutz. Wir können über umweltfreundlichere Autos und alternative Antriebe soviel reden, wie wir möchten. Schlussendlich ist ein Fahrrad die umweltfreundlichste Alternative und dazu auch noch die gesündeste.

2. Konsum überdenken: 

Wenn es eine Lösung gibt, die viele Probleme auf einmal angeht, dann diese: Weniger Produkte konsumieren. Das beginnt natürlich beim neuen Smartphone, beim stylischen Shirt und den neuen Schuhen und endet beim umweltfreundlichen Mehrweg-Becher. Selbst letzterer muss produziert, verpackt und versandt werden. Fragt Euch einfach bei jedem Produkt, ob Ihr es wirklich braucht, überdenkt Eure Kaufentscheidung vielleicht sogar zunächst 24 Stunden. Das Internet verführt uns oft zu Spontankäufen, die wir damit eindämmen können, dass wir uns aus der ersten Faszination lösen. Dieser Tipp spart nebenbei noch sehr viel Geld.

Organische T-Shirts

3. Tierische Produkte einsparen:

Die Nutztierhaltung ist hinsichtlich des Tierwohls und des Umweltschutzes sehr problematisch zu sehen - in erster Linie für den direkten Konsum von Fleisch. Pro Kilogramm Rindfleisch werden umgerechnet etwa 13,3 kg CO2 freigesetzt. Als Vergleich: Für ein Kilogramm Mischbrot sind es nur 0,75 kg CO2. Wenn Ihr statt Kuh-Milch Hafer-, Soja- oder Mandelmilch nutzt, könnt Ihr weiteres CO2 einsparen. Zusätzliche Einsparmöglichkeiten ergeben sich bei Butter, die pro Kilo stattliche 23,8 kg CO2 freisetzt. Nun muss keiner direkt zum Vegetarier oder Veganer werden, aber weniger tierische Produkte zu verwenden, ist eine gute Zwischenlösung.

4. Lebensmittel nutzen:

Das Mindesthaltbarkeitsdatum soll dem Verbraucher zeigen, bis wann ein Produkt mindestens verwendet werden kann. Viele werfen Lebensmittel, bei denen dieses Datum überschritten ist, ungesehen in den Müll. Das ist nicht nötig, denn Milch, Butter und viele andere Produkte halten meist deutlich länger, als das Mindesthaltbarkeitsdatum angibt. Neben den Lebensmitteln, die so verschwendet werden, ist natürlich auch das CO2, welches bei der Produktion entstanden ist, völlig unnötig in die Atmosphäre gelangt. Daher lohnt sich ein Blick in die Übersicht der Tafel um einen Eindruck zu bekommen, welche Lebensmittel lange nutzbar sind.

5. Plastik vermeiden:

Statt Getränke in Plastikflaschen zu kaufen, könnt Ihr Euch eine schöne Edelstahlflasche zulegen, die Ihr jederzeit mitnehmen und auffüllen könnt. Ich persönlich finde Edelstahl am sinnvollsten, weil dieses zwar hier und da mal eine Delle bekommt, aber ansonsten sehr langlebig und damit besonders nachhaltig ist. Wenn Ihr dann noch Frischhaltefolie gegen Bienenwachstücher austauscht, ist noch ein kleiner Schritt getan. Diese lassen sich wiederverwenden, indem man sie nach Gebrauch einfach mit kaltem Wasser abspült und zum Trocknen aufhängt.

Edelstahlflasche

6. Nachhaltige Pflegeprodukte nutzen:

Auch bei Körperpflegeprodukten kann man auf vieles achten: Gesichtscreme ohne Palmöl, Duschgel ohne Mikroplastik, Deo ohne Aluminium, Aftershave ohne Phthalate und synthetischen Moschus. Das gilt sowohl für Männer als auch für Frauen.

7. Umweltfreundlichere Ausflüge:

Am Wochenende mal eben nach Paris zum Shoppen? Der Flug von Berlin nach Paris und zurück emittiert etwa 500 kg CO2. Das entspricht etwa einem Viertel des Jahresbudgets, welches jeder Mensch ausstoßen darf. Sinnvoller sind da Reisen per Bahn. Diese benötigen nur etwa ein Zehntel des CO2 einer Flugreise. Noch umweltfreundlicher ist natürlich ein Ausflug mit dem Fahrrad, Kanu, Stand-up-Paddleboard oder auf den eigenen Beinen in der Natur. Hier kann man meiner Meinung nach auch deutlich schönere Erlebnisse sammeln, als an Flughäfen und Bahnhöfen und stößt beinahe kein CO2 aus.

8. Auf Qualität achten:

Statt jeden Monat neue T-Shirts, Tops oder Sneaker zu kaufen, lieber seltener und dafür hochwertigere Kleidung wählen. Sogenannte Fast-Fashion besteht meist aus umweltschädlicher Kunstfaser, belastet bei der Produktion Wasser und Böden und wird zudem häufig unter fragwürdigen Bedingungen hergestellt.

9. Wegwerfprodukte meiden:

Bei der Herstellung jedes Produktes entsteht CO2. Je kürzer dieses dann genutzt wird, desto widersinniger ist es. Dies gilt insbesondere für Plastikbesteck. Wegwerfprodukte aus einem Material zu fertigen, welches sich viele hunderte Jahre nicht zersetzen wird, ist für sich genommen schon absurd. Aber auch Coffee-to-go-Becher und sogar die scheinbar umweltfreundliche Papiertüte an der Kasse sollte vermieden werden. Diese ist zwar besser als die Alternative aus Plastik, dennoch entsteht bei der Produktion und dem Transport CO2.

Bienenwachstücher

10. Einfach anfangen:

Jede kleine Veränderung bewegt etwas. Natürlich kann keiner von uns im Alleingang die Welt retten, gemeinsam können wir aber richtig was bewegen. Die meisten dieser Anregungen stellen dabei nicht einmal einen unangenehmen Verzicht dar, sondern lediglich eine Anpassung der Gewohnheiten. Dabei lässt sich häufig an überraschenden Stellen Neues entdecken. Regionales Reisen ist viel stressfreier, weniger tierische Produkte für viele Menschen gesünder und weniger Plastik mit der Nahrung aufzunehmen, ist wohl auch in unser aller Interesse. Die Umstellungen kommen also der Umwelt und auch Euch direkt zugute.

 

Wusstet Ihr, dass jeder Deutsche momentan etwa 12 Tonnen CO2 pro Jahr verursacht? - Zwei Tonnen wären vertretbar. Wir stoßen also in zwei Monaten unsere vertretbare Jahresbilanz aus. Dies gibt uns eine Richtschnur, die uns zeigen sollte, dass wir etwas verändern müssen. Dabei müssen wir alle gemeinsam anpacken und als Team agieren. Ich hoffe also, dass ich Euch mit diesem Artikel ein wenig inspirieren konnte!

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