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Mit Hyperschallgeschwindigkeit durch das Erdreich

Dienstag, 20. November 2018

Tunnel zehnmal so effizient bohren wie bisher - dieses ehrgeizige Ziel verfolgt das Start-up HyperSciences aus Seattle.

Bohren mit Betonprojektilen

Dazu setzt das Unternehmen, eine Ausgründung der University of Washington, auf Betonprojektile, die alle fünf Sekunden via Dieselgas-Luft-Gemisch mitten durch den Bohrkopf auf mindestens fünffache Schallgeschwindigkeit beschleunigt werden. Ein derartiges Tempo ist sonst nur aus der Luftfahrt bekannt und wird dort als Hyperschall bezeichnet. Trifft das Projektil auf Gestein, zerkleinert es dieses dank seiner enormen kinetischen Energie. Der danach eingesetzte Bohrer kann seine Arbeit deutlich schneller verrichten, da er sich nur durch lockeres Geröll inklusive des beim Aufprall zerbrochenen Projektils graben muss. Das neue Verfahren kann sowohl bei Geothermiebohrungen, in Öl- und Gasfeldern als auch für Straßen- und Schienentunnel zum Einsatz kommen – und somit zur gesellschaftlichen Energieversorgung mit fossilen Ressourcen, aber auch kürzeren Baustellenphasen beitragen. Zwar befndet sich das Projekt noch in einem frühen Entwicklungsstadium, renommierte Investoren wie Alphabet, der Mutterkonzern von Google, haben allerdings bereits Interesse bekundet.

Text: Jann Raveling

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