Great Green Wall — Das grüne Weltwunder

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Mit der Verwirklichung der Great Green Wall hat sich die Afrikanische Union ein sehr ehrgeiziges Ziel gesetzt: Ein Mosaik aus grüner und fruchtbarer Landschaft, das sich über Nordafrika, die Sahelzone und das Horn von Afrika erstreckt. Das Gemeinschaftsprojekt überwindet geografische, politische und kulturelle Hürden, schafft neue Arbeitsplätze sowie Gender Equality, eine zukunftsfähige Perspektive für die Einheimischen und es verlangsamt den Klimawandel – genug Gründe, um sich dieses Mammutvorhaben einmal genauer anzusehen.

Gemeinsam über Grenzen hinweg

Die Great Green Wall erstreckt sich von West- nach Ostafrika und durchzieht dabei den Senegal, Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger, Nigeria, Tschad, Sudan, Erit-rea, Äthiopien und Dschibuti. Neben über 20 afrikanischen Partnerländern unter-stützen auch internationale Förderer das Gemeinschaftsprojekt, etwa die Vereinten Nationen, die Europäische Kommission, die Weltbank sowie One Planet Summit.

 

Noch 80 % bis 2030

Schon in den 1970er Jahren gab es erste Bestrebungen im Norden Afrikas einen Vegetationsgürtel zu pflanzen. Schließ-lich rief die Afrikanische Union das Projekt 2007 ins Leben. Seither verfolgen die Ini-tiierenden ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2030 soll das Weltwunder fertiggestellt sein. Ein ambitionierter Zeitplan, denn derzeit sind erst knapp 20 % der geplanten Fläche umgesetzt.

great green wall

8.000 km quer durch Afrika

Nach ihrer Fertigstellung ist die Great Green Wall die größte zusammenhän-gende Lebendstruktur der Erde – dreimal so groß wie das Great Barrier Reef. Pla-nungen zufolge wird Afrikas Grüner Gürtel einmal 8.000 km lang sowie 15 km breit sein, direkt gelegen an den Ausläufern der Sahara.

Mit Wassertanks gegen die Hitze

Aufgrund des heißen Klimas in der Sahelregion wird beim Einpflanzen der Setzlinge ein kreisförmiger Wassertank mit Öffnung in der Mitte genutzt, der die Wurzeln umgibt. Zudem werden hitze- und dürrere-sistente Spezies wie Akazien oder Mango- und Papayabäume angebaut.

Soforthilfe vor Ort

Für über 350.000 Einheimische bietet die grüne Wand einen Arbeitsplatz. Insbesondere Bewässerung, Anbau und Ernte gehören zu den täglichen Aufgaben. Bis-her sind mindestens 10 Mio. Menschen für ein nachhaltiges Land- und Wasserma-nagement geschult und knapp 9 Mio. US-$ an Einkommen vor Ort generiert worden. Antworten auf drängende Bedrohungen unserer Zeit – Dürre, Hunger, innerstaat-liche Konflikte und Migration.

CO₂-Einsparung von 250 Mio. t

Während im Senegal über zwölf Mio. Bäume auf 40.000 ha Land gepflanzt wor-den sind, wurden in Nigeria und dem Niger sogar je fünf Mio. ha Land neu befruch-tet und nutzbar gemacht. Darüber hinaus bekämpft die Great Green Wall aktiv den Klimawandel, indem bis 2030 circa 250 Mio. t CO₂ eingespart werden.

 

Text: Nicolas Schiffler
Bild: UNCCD