Telemedizin

Telemedizin

Die Telemedizin ist ein Sammelbegriff für alle medizinischen Leistungen, die ohne eine physische Zusammenkunft von Arzt und Patient erfolgen. Die räumliche Distanz wird über die Anwendung von Telekommunikations- und Informationstechnologien überbrückt. Die fortschreitende Digitalisierung medizinisch-administrativer Vorgänge wird ebenfalls unter dieser Bezeichnung zusammengefasst. Aktuell noch wenig verbreitet, gewinnt das Konzept in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Als wichtiger Meilenstein gilt das 2019 vom Deutschen Bundestag verabschiedete Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG), was den gesetzlichen Grundstein für viele telemedizinische Anwendungen legt.

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Die Telemedizin sorgt im Gesundheitswesen für einen grundlegenden Wandel, der zahlreiche Chancen aber auch Herausforderungen mit sich bringt : Höhere Qualitätsstandards in zahlreichen medizinischen Fachdisziplinen und eine verbesserte medizinische Versorgung durch die Nutzung von modernen Kommunikationstechnologien auf der einen Seite; die Etablierung technischer Schnittstellen, die Aus- und Weiterbildung medizinischen Personals und der Datenschutz sowie die Akzeptanz von Seiten der Patienten für die neuen Technologien auf der anderen Seite. Ungeachtet der Hürden und Herausforderungen macht die Telemedizin in der Entwicklung immer größere Fortschritte und ist längst dabei das Gesundheitswesen zu revolutionieren. Wir haben es uns deshalb im nachfolgenden Beitrag zur Aufgabe gemacht, grundlegende Fragen rund um die Telemedizin zu beantworten und einen Einblick u.a. in Nutzen, Bedeutung, Anwendungsgebiete und neue Berufsfelder der Telemedizin zu geben.

Welche Arten von Telemedizin gibt es?

Wird von Telemedizin gesprochen, wird häufig eine Unterteilung in die verschiedenen Anwendungsfelder der Telemedizin vorgenommen. Teleradiologie, Telechirurgie oder Telediabetologie sind in diesem Zusammenhang u.a. mögliche Anwendungsgebiete, die auf telemedizinischen Dienstleistungen beruhen. Eine andere Form der Unterscheidung ist die Aufteilung der telemedizinischen Leistungen nach Anwendern. So wird zwischen Doc-2-Patient und Doc-2-Doc Diensten differenziert. Doc-2-Patient Dienste zielen auf die Beziehung zwischen Arzt und Patient ab. Über ein spezielles Gerät, das der Patient bei sich trägt, hat der behandelnde Arzt aus der Ferne die Möglichkeit, die Werte des Patienten in Echtzeit zu überprüfen und wenn nötig rechtzeitig medizinische Maßnahmen einzuleiten. Der Patient steht somit in ständigem Kontakt zum behandelnden Arzt. Doc-2-Doc Dienste beschreiben hingegen die Übermittlung von Patientendaten von Arzt zu Arzt, z.B. um eine zweite medizinische Meinung einzuholen. 

Welchen Nutzen hat Telemedizin für Unternehmen und die Gesellschaft?

Angesichts der Ungleichverteilung von Arztpraxen zwischen ländlichen und städtischen Regionen generiert die Telemedizin für Menschen in Orten mit schlechter medizinischer Infrastruktur eine probate Möglichkeit, ärztliche Beratungsleistungen ohne lange Anfahrt in Anspruch zu nehmen. Gerade für Personen mit eingeschränkter Mobilität lässt sich so die Frequenz der medizinischen Betreuung erhöhen. Die fehlende räumliche Zusammenkunft kann bei empfindlichen Themen sogar förderlich sein und Barrieren abbauen. Medizinische Parameter und wissenschaftliche Ergebnisse lassen sich zudem ortsunabhängig abrufen, mit Kollegen teilen und entsprechend aufbereiten. Für Unternehmen mit technischer Expertise entfaltet die Telemedizin einen auf Jahrzehnte angelegten Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsbedarf.

 

Für welche Unternehmen ist Telemedizin von Bedeutung?

Hier ist zwischen Entwicklern, Produzenten und Anwendern zu unterscheiden. Privatwirtschaftliche Entwickler stehen ebenso wie staatliche Forschungseinrichtungen erst am Anfang einer umfangreichen Forschungsepoche, um die Telemedizin den wachsenden Anforderungen der Zukunft (demografischer Wandel, steigende Weltbevölkerung) anzupassen und zugänglich zu machen. Produzenten mit informations- und elektrotechnischer Expertise werden stark wachsen, um den größer werdenden Bedarf abzudecken. Vor einem Wandel stehen aber v. a. die Anwender wie Arztpraxen, Kliniken, Apotheken und Krankenkassen, die nicht nur die technische Infrastruktur schaffen, sondern auch das Personal entsprechend ausbilden und rekrutieren müssen.

Welche Anwendungsgebiete gibt es für die Telemedizin?

Die Einsatzgebiete der Telemedizin unterteilen sich grundlegend in die Anwendungsfelder Telediagnostik, Homecare und hochspezialisierte Anwendungen. Im Bereich der Telediagnostik diagnostiziert der behandelnde Arzt eine Krankheit beim Patienten, obwohl dieser nicht physisch anwesend ist. Eine Form der Telediagnose ist z.B. die Teleradiologie, bei der Röntgen-, CT- oder Ultraschall-Daten an Spezialzentren versandt werden. Dort begutachten Experten die Daten auf einer Teleradiologie-Workstation und senden die Diagnose an den behandelnden Arzt zurück, der sich damit wiederum an den Patienten wendet. Ein anderes Anwendungsfeld von Telediagnose ist die Telepathologie. Hierbei werden unter Einsatz von hochmodernen Mikroskopen digitale Bilddaten in spezialisierten Zentren ausgewertet und in Folge zurück an den behandelnden Arzt gesendet.

Tele-Homecare oder Telemonitoring hingegen bedeutet die Übermittlung von Patientendaten wie z.B. den Zucker- oder Blutwert mittels digitaler Endgeräte vom Patienten an den behandelnden Arzt. So kann das ärztliche Personal auf Daten wie Blutzucker, Herzfrequenz oder Sauerstoffsättigung in Echtzeit zugreifen und bei Bedarf medizinischen Maßnahmen einleiten.

Hochspezialisierte Anwendungen sind telemedizinischen Dienstleistungen in einem sehr speziellen Bereich, verbunden mit einem hohen technischen Aufwand. Ein Beispiel für den Einsatz hochspezialisierten telemedizinischer Dienstleistungen ist der Einsatz im Luftverkehr. So können bereits jetzt EKG-Daten wie z.B. Herzfrequenz, Blutdruckwerte oder Körpertemperatur aus dem Flugzeug an eine Bodenstation versandt werden. Ein weiterer Einsatzbereich für Telemedizin außerhalb des Gesundheitswesen ist die Schifffahrt. Der Zugang zur medizinischer Versorgung auf hoher See kann schnell zum Problem werden. Ähnlich wie im Flugverkehr schaffen telemedizinische Anwendungen in der Schifffahrt die Möglichkeit, Ferndiagnosen zu stellen und medizinische Maßnahmen aus der Ferne einzuleiten.


Vor welchen Herausforderungen stehen Unternehmen, um Telemedizin-Anwendungen anbieten zu können?

Unternehmen, die Telemedizin-Anwendungen anbieten möchten, stehen, ungeachtet der technischen Investitionen, vor einer ganz entscheidenden Herausforderung: Sowohl Mitarbeiter als auch Kunden müssen davon überzeugt werden , dass ihnen die Telemedizin v. a. Vorteile generiert. Gerade im Gesundheitswesen sehen sich die Beteiligten zwei großen Befürchtungen ausgesetzt: Die teilweise fehlende physische Zusammenkunft mit dem Arzt könnte sich negativ auf die diagnostische Genauigkeit und damit die Wahl der Therapie auswirken. Hier gilt es sowohl an die Mitarbeiter als auch die Kunden zu kommunizieren, dass die Telemedizin keine ärztlichen Handlungen ersetzt, sondern diese nur ergänzt. Die zweite Befürchtung betrifft den Datenschutz, denn immerhin kommt hoch sensibles Datenmaterial zur Anwendung. Auch hier müssen Unternehmen die Stakeholder durch nachvollziehbare Konzepte und viele Informationen überzeugen. Eine Implementierung kann nur gelingen, wenn sowohl Mitarbeiter als auch Kunden mitziehen. Überdies müssen alle Mitarbeiter im Umgang mit Telemedizinanwendungen geschult werden. HR-Abteilungen müssen das Anforderungsprofil an künftige Mitarbeiter entsprechend anpassen und dahingehend rekrutieren. Erst dann folgt die schrittweise technische Implementierung, am besten in Partnerschaft mit einem technischen Partner, der entsprechenden Support bietet. 

 

Welche technischen Entwicklungen werden in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen?

Neben der weiteren Ausdehnung der telemedizinischen Kommunikationsinfrastruktur dürfte das Thema Künstliche Intelligenz in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen. Ein bekanntes Beispiel hierfür sind Bildgebende Verfahren, die anhand großer Datenmengen auf Basis der erstellten Aufnahme eine erste Verdachtsdiagnose stellen. Telepräsenzroboter nehmen Einzug in die Wohnungen pflegebedürftiger Patienten. Via Bildschirm und WLAN stellen die beweglichen Helfer eine Verbindung zwischen Patient und Arzt da. Die schwenkbare Optik bietet dem Mediziner die Möglichkeit, sich bestimmte Heilungsprozesse aus der Ferne anzusehen. Insgesamt werden zudem Netzwerke immens an Bedeutung gewinnen, ebenso wie das telemedizinische Konsil bei der notärztlichen Versorgung, bei der ein Facharzt via Direktschaltung dem versorgenden Team am Unglücksort Anweisungen erteilt. Dies ist nur eine kleine Bandbreite möglicher Entwicklungen, die in den kommenden Jahren zu erwarten sind.

 

Wie wird Telemedizin in Deutschland angenommen?

Laut einer Studie von Capterra, einem kostenlosen Online-Marktplatzanbieter, der Verbraucher bei der richtigen Auswahl von Software unterstützt, ist die Nutzung von Telemedizin unter Verbrauchern in Deutschland noch verhalten. Nur ca. 17% der insgesamt 1047 aus Deutschland befragten Patienten gab an, das persönliche Erscheinen beim Arzt schon einmal durch eine virtuelle Sprechstunde eingetauscht zu haben. Die geringe Nutzung der Telesprechstunde ist laut der Befragung auf Zweifel hinsichtlich einer vertrauenswürdigen Diagnose aus der Ferne begründet. Viele Patienten sind weiterhin davon überzeugt, dass ausschließlich eine persönliche Beratung gesundheitliche Probleme mildern kann. Dass die Online-Sprechstunde dennoch eine gelungene Alternative zum persönlichen Erscheinen beim Arzt sein kann, bestätigen 91% der deutschen Patienten, die bereits vertraut mit Online-Sprechstunden sind und sich dafür ausgesprochen haben, auch zukünftig virtuelle Sprechstunden wahrzunehmen. Fehlende Wartezeiten, kein Zeitverlust durch Fahrtwege, die unkomplizierte Terminvereinbarung und die reduzierte Ansteckungsgefahr waren Gründe, die Patienten von der Telesprechstunde überzeugten und in ihrer Meinung bestärkten auch zukünftig Telesprechstunden wahrnehmen zu wollen. 61% der Patienten, die eine Telesprechstunden wahrgenommen haben, gaben darüber hinaus an, dass ihre gesundheitlichen Beschwerden gelöst werden konnten. Weitere Details zur Studie von Capterra erfahren Sie hier.

Welche neuen Berufsfelder wird es durch den Einsatz von Telemedizin geben?

Im Bereich von Forschung und Entwicklung werden sich zweifelsohne neue Spezialgebiete in Informatik und Elektrotechnik ausbilden. Vor allem der Arztberuf selbst wird sich aber verändern. Bleibt die Präsenz bei Diagnose und Therapie zwar s weiterhin unverzichtbar, gewinnt der Online- oder E-Arzt, der ausschließlich digital berät, an Bedeutung. Dasselbe gilt für Online-Apotheker und digitale Krankenkassenberater. Auch vollständig neue Berufe sind zu erwarten. Hierzu gehören verschiedene Fachberufe (Systemarchitekten, Fachkräfte, Administratoren) für digitale Gesundheit, spezialisierte App-Entwickler und Prozessberater für E-Health. 

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