
Home Office
Home Office bedeutet Heimarbeit bzw. heimisches Büro und kommt ursprünglich aus dem Englischen. Somit verlegen Arbeitnehmer, Selbstständige oder auch Freelancer ihren Arbeitsort nach Hause oder an einen anderen mobilen Arbeitsplatz und absolvieren von dort aus ihre Arbeit. Der Begriff Home Office fällt unter die Telearbeit, was bedeutet, dass die Arbeit außerhalb des Unternehmensgebäudes, über Telekommunikationsmittel, geleistet wird. Demnach gibt es Parallelen zum Co-Working. Auch hier arbeitet man nicht in der gewohnten Büroumgebung, aber ist auch nicht im eigenen Haus. Zudem teilt man sich den Platz mit anderen Arbeitnehmern, ggf. aus anderen Unternehmen. Aber was sind die Vor- und Nachteile des Home Office? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? Und welche weiteren Formen gibt es? Dies erfahren Sie in diesem Beitrag.
Formen von Home Office/Telearbeit
Teleheimarbeit: Der Mitarbeiter arbeitet ausschließlich in seinen eigenen vier Wänden, sodass auch kein fester Arbeitsplatz im Unternehmen existiert.
Alternierende Telearbeit: Der Mitarbeiter arbeitet in diesem Modell teilweise von zu Hause und teilweise im Büro des Arbeitgebers. Im Büro wird dem Mitarbeiter entweder ein fester oder ein alternierender Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt. Im gegebenen Rahmen kann er/ sie entscheiden, wann er/ sie Home Office macht oder das Unternehmen gibt bestimmte Tage vor, an denen dies möglich ist.
Mobile Telearbeit: Hiervon spricht man, wenn der Mitarbeiter seine Arbeit zum großen Teil unterwegs, also an wechselnden Arbeitsorten, absolviert. Er ist äußerst selten im Unternehmen anzutreffen, da er zum Beispiel im Außendienst tätig ist.
Weitere interessante Fragen
Gibt es einen gesetzlichen Anspruch, von zuhause zu arbeiten?
Nein, aktuell gibt es in Österreich keinen gesetzlichen Anspruch auf Home Office. Der Arbeitgeber darf den Arbeitsort in eigenem Ermessen festlegen, aber vertraglich kann eine Regelung zum Home Office getroffen werden. Demnach gilt es als Benefit, nicht wie in den Niederlanden als Anspruch von Arbeitnehmern, der seit 2015 gesetzlich gilt. Zudem ist zu beachten, dass Home Office nicht für alle Berufsgruppen möglich ist. Bürotätigkeiten und auch viele IT-Jobs oder kreative Arbeiten können meistens im Home Office geleistet werden, aber z.B. Krankenpfleger, Servicekräfte, Verkäufer und Haushaltsdienstleister können nicht von ihrem Arbeitsort fernbleiben.
Gibt es Unterschiede in den Arbeitszeiten im Home Office?
Die gesetzlichen Regelungen des Arbeitszeitgesetztes gelten auch im Home Office. Somit liegt die tägliche Normalarbeitszeit je nach Kollektivvertrag bei wöchentlich 38,0 bis 40,0 Stunden. Überstunden sind unter bestimmten Voraussetzungen möglich, wobei die täglichen Ruhezeiten und Ruhepausen stets eingehalten werden müssen. Maximal dürfen Arbeitnehmer zwölf Stunden pro Tag und 60 Stunden pro Woche arbeiten, jedoch darf der Wochenschnitt über einen Zeitraum von 17 Wochen die wöchentliche Arbeitszeit von 48 Stunden nicht überschreiten.
Welche technischen Voraussetzungen gibt es?
Für die Arbeit von zu Hause sind einige Bedingungen notwendig. Hierzu gehören Arbeitsgeräte, wie ein leistungsfähiger Laptop oder Computer, die mit allen benötigten Programmen in aktueller Version und Schutzmechanismen ausgestattet sind und auch ein Firmentelefon. Die Mitarbeiter müssen auf die gleichen Daten und Anwendungen wie im Büro zugreifen können und mit allen nötigen Arbeitsmaterialien ausgestattet werden. Der Arbeitgeber muss diese Arbeitsgeräte bei dauerhafter Telearbeit zur Verfügung stellen. Zudem ist eine stabile, leistungsfähige Internetverbindung sowie störungsfreies Telefonieren unabdingbar.
Welche weiteren Voraussetzungen gelten?
Wie auch beim Arbeiten im Büro, müssen im Home Office die Reglungen des Arbeitnehmerschutzes (https://www.wko.at/service/arbeitsrecht-sozialrecht/arbeitnehmerschutz.html) eingehalten werden. Diese Regelungen sollen die Gesundheit und die Sicherheit von Arbeitnehmern bei ihrer beruflichen Tätigkeit gewährleisten. Der Arbeitgeber muss die Einhaltung und Bedingungen im Home Office überprüfen.
Was gilt es noch zu beachten?
Auch im Home Office muss auf die Gesundheit geachtet werden. Hierzu gehört die richtige Ergonomie sowie ausreichend Bewegung am Arbeitsplatz. Der Arbeitsplatz sollte möglichst in einem Arbeitszimmer (Trennung zum Privatleben) mit einem höhenverstellbaren, parallel zur Fensterfront ausgerichteten Schreibtisch sowie ergonomischen Bürostuhl eingerichtet werden.
Wie funktioniert das Konzept Remote Work als Alternative zum Home Office?
Remote Work (Fernarbeit) steht für mobiles, flexibles und ortsungebundenes Arbeiten und ist damit im Vergleich zum Home Office mit einer noch größeren Flexibilität verbunden. Zwar steht dem Remote Worker kein fester Arbeitsplatz im Unternehmen zur Verfügung, aber dafür ist er völlig frei in der Wahl seines Arbeitsortes (räumlich unabhängig) und der Arbeitszeit. Einzig die Erledigung der beauftragten Tätigkeit ist verbindlich geregelt. So wird eine Erreichbarkeit und Anwesenheit im Home Office nicht vorausgesetzt und jeder beliebige Ort kann für die Arbeit genutzt werden.
Digitale Besprechungen oder Meetings, an denen der Remote Worker teilnehmen muss, werden an gemeinsam vereinbarten Terminen abgehalten, wobei auch hier die freie Ortswahl gilt. Auch wird das Inventar wie Möbel, Computer und Telekommunikationsmöglichkeiten beim Remote Work-Modell nicht vom Arbeitgeber gestellt.
Eine feste Definition des Konzeptes gibt es allerdings nicht, da sowohl das Unternehmen als auch der Arbeitnehmer die Umsetzung für die eigenen Bedarfe anpassen kann. Demnach können die definierten Freiheiten und gemeinsam abgestimmten Rahmenbedingungen ganz individuell festgelegt werden.
Verbreitet ist dieses Modell v. a. bei Berufen mit hohem Anteil an digitalen Tätigkeiten, z. B. bei Webdesignern, Programmierern oder Textern. Macht die ausgeübte Tätigkeit eine physische Anwesenheit des Arbeitnehmers unabdingbar, ist Remote Work nicht darstellbar. Auch bei der Fernarbeit gelten weitestgehend die Bestimmungen des gesetzlichen Arbeitsschutzes.
Vor allem unter Freelancern sehr beliebt, aber auch bei angestellten Remote Workern zunehmend verbreitet, ist das Konzept des digitalen Nomadentums. Die Orts- und Zeitunabhängigkeit wird in diesem Fall dahingehend genutzt, um von überall auf der Welt an verschiedenen Orten zu arbeiten. Mehr noch als beim Home Office wird die große Flexibilität des Remote Work-Konzepts geschätzt. Gleichzeitig verlangt dieses Modell ein noch größeres Maß an Selbstdisziplin und Organisationsvermögen.
Unterschiede zwischen Home Office und Remote Work
Bei der Tätigkeit im Home Office bleibt die Struktur des Büroalltags in der Regel erhalten. Hierbei werden die geregelten Arbeitszeiten und Unternehmensprozesse aus dem Büro zeitweise oder immer auf einen festen Arbeitsplatz (mit gestellter Ausrüstung vom Arbeitgeber) im privaten Bereich übertragen. Viele Arbeitnehmer haben weiterhin die Möglichkeit, bei Bedarf im Büro zu arbeiten. Im Gegensatz hierzu gibt es im Remote Work-Modell keinen festen Arbeitsplatz. Der Arbeitnehmer entscheidet selbst, wo (Arbeitsort) und wann (Arbeitszeit) er den Arbeitsauftrag erledigt. Somit gestaltet er den Arbeitstag eigenständig, um sein volles Potenzial auszuschöpfen und bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Remote Work profitiert von einem besseren Image, da es eindeutig auf die eigene Produktivität ausgerichtet ist.