Entwicklungsingenieure im Gespräch

Entwicklungsingenieur:in

Entwicklungsingenieur:innen konstruieren neue Produkte, Systeme und technische Verfahren oder verbessern und optimieren bestehende Komponenten. Technische Expertise und das Wissen um Innovationen sind dabei ebenso wichtig wie ressourcenschonendes, betriebswirtschaftliches Denken.

Entwicklungsingenieur:innen zeichnen sich durch Problemlösungskompetenz und Innovationskraft aus, wodurch sie erheblich zum unternehmerischen Erfolg beitragen. Dies macht sie zu gefragten Fachleuten – insbesondere in der heutigen Zeit, die durch diverse Umbruchs- und Transformationsprozesse geprägt ist. Die Job- und Karrierechancen für Entwicklungsingenieur:innen sind dadurch branchenübergreifend besonders gut.

Voraussetzung für den Beruf als Entwicklungsingenieur:in ist ein abgeschlossenes Ingenieurstudium, etwa in Maschinenbau oder Elektrotechnik. Der Berufseinstieg ist direkt nach dem Studium möglich. Die meisten Entwicklungsingenieur:innen arbeiten im Bereich Forschung und Entwicklung oder im Bereich Konstruktion und Planung.

Welchen Aufgaben gehen Entwicklungsingenieur:innen nach?

Die Hauptaufgabe von Entwicklungsingenieur:innen ist es, neue Produkte zu entwickeln oder bestehende Produkte, Systeme und technische Komponenten zu verbessern. Das können Einzelkomponenten von Werkzeugen bis hin zu ganzen Anlagen und Maschinen sein. Dabei stehen Innovationen stets im Fokus. Ressourcen wie Finanzmittel, Zeit, Personal und Material müssen sparsam eingesetzt werden. Dies erfordert ein hohes technisches Verständnis, unternehmerisches Denken sowie die Kenntnis gesetzlicher Normen.

Die Arbeit von Entwicklungsingenieur:innen findet vorwiegend am Computer statt. Dort sammeln sie zunächst Ideen, die sie mittels CAD-Systemen und 3D-Modellen visualisieren und in Prototypen umsetzen. Die Arbeit erfolgt in enger Abstimmung mit anderen Abteilungen im Unternehmen wie Forschung, Entwicklung, Produktion und Marketing; möglicherweise auch mit externen Kunden, falls Lösungen im Auftrag für andere Unternehmen erarbeitet werden.

Die Tätigkeiten von Entwicklungsingenieur:innen im Überblick:

  • bestehende Produkte und Prozesse optimieren
  • neue Produkte und technische Verfahren entwickeln
  • Innovationen und Trends aufspüren, analysieren und beurteilen
  • Skizzen, Modelle und Prototypen mit spezieller Software erstellen
  • Prototypen testen und Ergebnisse auswerten
  • interne und externe Meetings und Präsentationen abhalten
  • Abstimmung mit anderen Abteilungen und Kunden
  • Administration
  • Führung von Mitarbeitenden

Welche Spezialisierungen gibt es für Entwicklungsingenieur:innen?

Grundsätzlich arbeiten Entwicklungsingenieur:innen entweder im Bereich Forschung und Entwicklung oder in der Konstruktion und Planung. Die Spezialisierung kann schon im Studium erfolgen oder später im Laufe der praktischen Tätigkeit.

Spezialisierung im Bereich Forschung und Entwicklung:

  • Innovationen und wissenschaftliche Neuerungen verfolgen
  • Überprüfung auf wirtschaftliche und praktische Anwendbarkeit etwa durch Machbarkeitsstudien
  • Beeinflussen der Verbreitung neuer Technologien

Spezialisierung im Bereich Konstruktion und Planung:

  • Neukonstruktion und Optimierung von Maschinen und Anlagen
  • Entwicklung elektronischer Maschinen und Systeme
  • Konstruktion von Fahrzeugtechnik
  • Planung und Management von Abläufen in der Produktion und Konstruktion

Über welche Hard Skills und Soft Skills sollten Entwicklungsingenieur:innen verfügen?

Entwicklungsingenieur:innen qualifizieren sich durch eine Kombination der für ihre Tätigkeit relevanten Hard- und Soft Skills.

Diese Hard Skills benötigen Entwicklungsingenieur:innen:

  • technische Expertise und technischer Sachverstand durch Hochschulstudium mit Abschluss als Ingenieur:in
  • Kenntnis von fachspezifischen gesetzlichen Vorgaben und Normen
  • Grundkenntnisse in BWL sowie betriebswirtschaftliches und unternehmerisches Denken, um Finanzen, Effizienz und Machbarkeit bewerten und bezahlbare Lösungen entwickeln zu können
  • Fremdsprachenkenntnisse: mindestens gutes Englisch
  • Beherrschung von Kreativtechniken zur Ideenentwicklung


Diese Soft Skills benötigen Entwicklungsingenieur:innen:

  • analytisches Denken, Problemlösungskompetenz, zielorientiertes Handeln und eine schnelle Auffassungsgabe
  • Kreativität und ein Blick für Designaspekte
  • hohe Kundenorientierung und Teamfähigkeit
  • Resilienz und Stressresistenz
  • großes Interesse an Innovationen

Wie sieht der Werdegang von Entwicklungsingenieur:innen aus?

Voraussetzung für Entwicklungsingenieur:innen ist ein klassischer Ingenieursstudiengang. Am häufigsten haben Entwicklungsingenieur:innen Maschinenbau, Elektrotechnik oder Informationstechnik studiert. Weitere geeignete Studiengänge sind Mechatronik, Verfahrenstechnik, Luft- und Raumfahrttechnik, Werkstofftechnik und Medizintechnik; auch Physik, Informatik oder Bauingenieurwesen können den Berufsweg ebnen.

An einigen Universitäten ist auch heute noch ein Abschluss mit Diplom möglich. Der Titel Diplom-Ingenieur:in genießt nach wie vor internationale Anerkennung und gilt als Zeichen von Qualität. Genauso ist der Weg über ein Bachelor- und Masterstudium möglich. Auch wenn man mit dem Bachelor bereits einen berufsqualifizierenden Abschluss erlangt, macht ein darauf aufbauender Master mit Spezialisierung auf Entwicklungsingenieurwesen Sinn. Im Bereich Forschung und Entwicklung ist nicht selten sogar eine Promotion erforderlich. Eine weitere Möglichkeit ist ein duales Studium, das gerade größere Unternehmen in Kooperation mit verschiedenen Hochschulen im ganzen Land vermehrt anbieten.

Der Vorteil einer Spezialisierung bereits im Studium ist, dass Absolvierende im Anschluss direkt ins Berufsleben starten können. Anders als in vielen anderen Bereichen ist einschlägige Berufserfahrung keine Voraussetzung für eine Stelle als Entwicklungsingenieur:in. Praktika während des Studiums sind dennoch sinnvoll und empfehlenswert.

Wo werden Entwicklungsingenieur:innen eingesetzt?

Entwicklungsingenieur:innen werden branchenübergreifend in fast allen größeren Unternehmen benötigt. Ein besonders großer Bedarf und entsprechend gute Berufs- und Aufstiegschancen besteht in diesen Branchen:

  • Automobilindustrie
  • Maschinen- und Anlagenbau
  • Elektrotechnik
  • Luft- und Raumfahrttechnik
  • Medizintechnik
  • Sicherheitstechnik
  • Energiesektor
  • Automatisierungs- und Fertigungstechnik

Welche Karrierechancen gibt es für Entwicklungsingenieur:innen?

Viele Branchen und Industriezweige befinden sich in Transformationsprozessen. Das betrifft beispielsweise umfassende Digitalisierungsprozesse, den Umstieg auf Elektromobilität, erneuerbare Energien und nachhaltigere Innovationen insgesamt. Dazu braucht es Entwicklungsingenieur:innen. Sie haben eine äußerst wichtige Bedeutung für den wirtschaftlichen Erfolg und die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Demzufolge sind Entwicklungsingenieur:innen gefragte Fachkräfte mit sehr guten Karriere- und Aufstiegschancen.

Mögliche Aufstiegswege für Entwicklungsingenieur:innen sind die Projektleitung, die Leitung der Entwicklungsabteilung bis in die Abteilung der Geschäftsführung sowie die Übernahme von Führungspositionen.

Was ist bei einer Bewerbung als Entwicklungsingenieur:in zu beachten?

Bei einer Bewerbung als Entwicklungsingenieur:in dürfen zunächst die gängigen Bewerbungsunterlagen nicht fehlen: Anschreiben, Lebenslauf und relevante Zeugnisse, insbesondere vom abgeschlossenen Hochschulstudium. Darüber hinaus punkten Bewerbende mit dem Nachweis praktischer Erfahrungen. Bei der Auswahl beruflicher Stationen ist es sinnvoll, sich auf die zu der ausgeschriebenen Stelle passenden zu konzentrieren, um davon zu überzeugen, dass das benötigte Fachwissen und Know-how mitgebracht werden. Eine Spezialisierung bereits im Studium auf das Entwicklungsingenieurwesen sowie erste Praxiserfahrung etwa durch Praktika erhöhen die Chancen für den Berufseinstieg.

 

Das könnte Sie auch interessieren:

Elektroingenieur:in darf sich nennen, wer den Studiengang Elektrotechnik erfolgreich absolviert hat. Die Elektrotechnik gehört neben dem Maschinenbau zu den populärsten Fächern aus dem Bereich der Ingenieurwissenschaften und qualifiziert Absolventinnen und Absolventen zur umfassenden Tätigkeit rund um elektrische Geräte, Anlagen oder Infrastrukturen. Elektroingenieur:innen übernehmen z. B. die Erforschung und Entwicklung neuer technischer Lösungen im Bereich Elektrotechnik. Auch die Konstruktion und Installation sämtlicher Elektrogeräte fällt in ihren Zuständigkeitsbereich, ebenso wie die Wartung, Fehlerdiagnostik und Reparatur, wobei es in diesem Bereich Überschneidungen mit Angehörigen anderer Berufsgruppen, z. B. Elektriker:innen oder Mechaniker:innen, geben kann. Elektroniker:in ist ein klassischer Ausbildungsberuf. Die Ausbildung dauert in der Regel 3,5 Jahre und findet dual im Ausbildungsbetrieb... Als Systemadministrator:in plant, installiert, konfiguriert und wartet man IT-Systeme und -Netzwerke in Unternehmen. Sie werden in allen Unternehmen und Organisationen gebraucht, die mit IT-Systemen arbeiten. Um als IT-Systemadministrator:in arbeiten zu können, wird zumeist eine Ausbildung oder ein Studium in einer Informatik-Fachrichtung vorausgesetzt. Verwandte Berufsbezeichnungen sind Netzwerkadministrator:in, Netzverwalter:in, Admin, Sysadmin, Systemverwalter:in, Operator, Systemoperator oder Systemmanager:in. Die Berufsbezeichnung Mechatroniker:in setzt sich aus den Fachbereichen Maschinenbau, Mechanik, Elektrotechnik und Informatik zusammen, die zugleich auch die Aufgabengebiete von Mechatroniker:innen widerspiegeln - Mechatroniker:innen vereinen Tätigkeiten aus der Mechanik und Elektronik und haben darüber hinaus Berührungspunkte mit der Informatik, der Informationstechnologie und dem Maschinenbau. Die Ausbildung zur Mechatronikerin und zum Mechatroniker dauert in der Regel dreieinhalb bis vier Jahre. Durch ihr vielseitiges Wissen können Mechatroniker:innen in unterschiedlichen Branchen arbeiten, wie z.B. dem Maschinen- und Anlagenbau, dem Automobilbau oder der Stahlindustrie.