Was macht ein:e Qualitätsingenieur:in?

Personen, die als Qualitätsingenieur:in tätig sind, stehen an der Schnittstelle zwischen technischer Perfektion und Kundenanforderungen. In dieser zentralen Rolle tragen sie maßgeblich dazu bei, dass Produkte und Prozesse nicht nur funktionieren, sondern den höchsten Qualitätsstandards entsprechen. Doch welche Aufgaben müssen Qualitätsingenieur:innen im Arbeitsalltag konkret bewältigen und welche Voraussetzungen sind für diesen Beruf nötig? Hier fahren Sie mehr.

Inhaltsverzeichnis:

  • Aufgaben
  • Bildungsweg
  • Voraussetzungen

Aufgaben als Qualitätsingenieur:in

Eine Qualitätsingenieurin oder ein Qualitätsingenieur übernimmt eine Schlüsselrolle in der Sicherstellung und Optimierung der Produkt- und Prozessqualität. Das kann unter anderem folgende Tätigkeiten umfassen:

  • Entwicklung von Qualitätsstandards und -richtlinien, die den Anforderungen des Unternehmens, der Kunden und gesetzlichen Vorgaben gerecht werden
  • Überwachung der Produktionsprozesse mittels regelmäßiger Kontrollen und Audits
  • Fehleranalyse und -behebung bei Qualitätsabweichungen
  • Dokumentation aller qualitätsrelevanten Vorgänge und Ergebnisse
  • Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen, um Qualitätsziele zu definieren und zu erreichen
  • Schulung von Mitarbeitenden in qualitätsrelevanten Themen
  • Bewertung der Qualität von Zulieferern

Das Aufgabenfeld kann je nach Branche unterschiedlich ausfallen. Die Hauptaufgabe als Qualitätsingenieur:in besteht in der Regel jedoch darin, Fehlerquellen in der Entwicklung und Produktion von Produkten und Dienstleistungen frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Qualitätsingenieur:innen führen Qualitätsaudits durch, analysieren Daten, um Trends und Muster zu identifizieren, und arbeiten eng mit anderen Fachabteilungen zusammen, um kontinuierliche Verbesserungsprozesse zu fördern. Dabei kommen verschiedene technische Hilfsmittel und Softwarelösungen zum Einsatz, um Daten zu sammeln, zu interpretieren und darauf basierend Entscheidungen zu treffen.

Ausbildung oder Studium: Wie kann man Qualitätsingenieur:in werden?

Die Berufsbezeichnung „Ingenieur:in“ ist geschützt – wer sich also so nennen möchte, muss ein technisches oder naturwissenschaftliches Studium absolviert haben. Daher bildet ein Studium im Ingenieurwesen, vorzugsweise mit einer Spezialisierung in Bereichen wie Maschinenbau, Elektrotechnik oder Verfahrenstechnik, die Grundlage für eine Anstellung als Qualitätsingenieur:in. Schaut man sich Stellenbeschreibungen der Jobs an, taucht dort auch häufig die Forderung nach einschlägiger Berufserfahrung auf. Schon während des Studiums sollten Bewerbende daher Praktika absolvieren, um ihre Chancen auf einen Job als Qualitätsingenieur:in zu steigern. Eine handwerklich-technische Ausbildung vor dem Studium ist daher auch gern gesehen.

Auch Weiterbildungen sind für den beruflichen Erfolg als Qualitätsingenieur:in essenziell, um in diesem herausfordernden Arbeitsumfeld erfolgreich und konkurrenzfähig zu bleiben. Da Unternehmen den Kundenwünschen nach innovativen Produkten von konstant hoher oder sogar steigender Qualität gerecht werden und darüber hinaus häufig wechselnden Normen und Gesetzen folgen müssen, sind kontinuierliche Weiterbildungsmaßnahmen unerlässlich.

Voraussetzungen für den Beruf als Qualitätsingenieur:in

Die Tätigkeit als Qualitätsingenieur:in ist geprägt von der Balance zwischen technischer Expertise und interpersonellen Fähigkeiten. Um in diesem anspruchsvollen Berufsfeld erfolgreich zu sein, sind sowohl spezifische Hard Skills als auch Soft Skills erforderlich. Welche konkreten Voraussetzungen Qulitätsingenieur:innen mitbringen sollten, erfahren Sie hier.

Hard Skills

Eine technische Ausbildung und fundierte Branchenkenntnisse bilden die Basis für eine Tätigkeit als Qualitätsingenieur:in. Ein tiefgreifendes Verständnis für technische Prozesse, Kenntnisse von Qualitätsmanagement-Systemen und Erfahrung mit qualitätssichernden Maßnahmen sind essenziell. Ergänzt wird dieses Wissen durch die Fähigkeit, technische Daten zu sammeln und zu analysieren, um Fehlerquellen zu identifizieren und Prozesse zu optimieren. Darüber hinaus ist es von Vorteil, mit Qualitätsnormen wie zum Beispiel „ISO 9001“ und den zugehörigen Auditierungsprozessen vertraut zu sein. Technische Softwarekenntnisse sind ebenfalls gefragt, da Qualitätsmanagement-Programme und Analysetools ein wichtiger Teil der täglichen Arbeit sind.

Soft Skills

Qualitätsingenieur:innen benötigen mehr als nur technisches Know-how und spezialisiertes Fachwissen. Mindestens genauso wichtig sind die Soft Skills, die im Arbeitsalltag eine zentrale Rolle spielen. Als Qualitätsingenieur:in müssen Sie in der Lage sein, komplexe Sachverhalte verständlich zu kommunizieren, sowohl im Team als auch gegenüber anderen Fachabteilungen oder Kunden. Kommunikationsstärke, Einfühlungsvermögen und Teamfähigkeit sind dabei wichtige Schlüsselkompetenzen.

Auch ein kritisches Denkvermögen und eine ausgeprägte Lösungsorientierung gehören zu den gefragten Eigenschaften in diesem Berufsfeld. Und schließlich ist ein scharfes Auge für Details unerlässlich, da kleinste Abweichungen in Qualitätsstandards erhebliche Auswirkungen haben können. Mit diesen Soft Skills können Qualitätsingenieur:innen nicht nur technische Aufgaben bewältigen, sondern auch zwischen verschiedenen Parteien vermitteln und zur Optimierung von Prozessen in einem Unternehmen beitragen.

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