Zwei Frauen bei der Besprechnung im Büro

Interne Stellenausschreibung

Eine interne Stellenausschreibung ist eine offene Vakanz, die ein Arbeitgeber innerhalb des eigenen Unternehmens ausschreibt, mit dem Ziel, diese mit einer qualifizierten Arbeitnehmerin oder einem qualifizierten Arbeitnehmer, aus dem eigenem Unternehmen zu besetzen. Plattformen, auf denen interne Stellenausschreibungen ausgespielt werden können, sind Schwarze Bretter, das Intranet, der Versand über Mailings oder interne Jobportale. Voraussetzung ist, dass alle internen Mitarbeitenden Einblick in die offenen internen Vakanzen haben.

Gesetzliche Vorgaben für Arbeitgeber bei der Erstellung von internen Stellenausschreibungen

1. Arbeitgeber, die keinen Betriebsrat haben, sind nicht dazu verpflichtet, offene Vakanzen innerhalb des Unternehmens intern auszuschreiben. Besteht hingegen der Betriebsrat innerhalb eines Unternehmens darauf, einen Arbeitsplatz zunächst intern zu veröffentlichen, sind Arbeitgeber dazu verpflichtet, dieser Forderung nachzukommen. Geht der Arbeitgeber der Forderung des Betriebsrats nicht nach und schreibt frei werdende Stellen nicht innerhalb des Betriebs aus, kann der Betriebsrat seine Zustimmung zur Einstellung verweigern. 

2. Werden interne Stellenvakanzen auch parallel extern ausgeschrieben, müssen die Aufgabenbeschreibung sowie das Anforderungsprofil gleich sein. Ansonsten verstoßen Unternehmen gemäß dem Gesetz gegen das Gebot der Chancengleichheit (Bundesgesetz über die Gleichbehandlung (GlBG)).

3. Eine interne Stellenausschreibung muss für alle Beschäftigten in einem Unternehmen in gleichem Maße zugänglich gemacht werden. Dazu bieten sich z.B. Portale an, zu denen alle Beschäftigte Zugriff haben oder unternehmensweite Rundmails, die alle Mitarbeitenden über die offene Vakanz informiert.

4. Offene Vakanzen müssen geschlechtsneutral formuliert sein. Das gibt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (GlBG) vor.

5. Interne Stellenausschreibungen dürfen nicht diskriminierend formuliert sein. Religion, Alter oder Herkunft dürfen in der offenen Vakanz keine Berücksichtigung finden.

6. Bezugnehmend auf den Inhalt müssen mindestens folgende Angaben gemacht werden: Stellenbezeichnung, Aufgabenbeschreibung und Anforderungsprofil.

7. Wird eine offene Vakanz sowohl intern als auch extern veröffentlicht, muss die ausgeschriebene Stelle intern mindestens zeitgleich publiziert werden.

Inhalte einer internen Stellenausschreibung

Inhaltlich unterscheidet sich eine innerbetriebliche Vakanz nicht wesentlich von der einer externen Stellenausschreibung. Oftmals sind interne Stellenausschreibungen etwas informeller gestaltet. Dennoch müssen sich auch Arbeitgeber bei Ausschreibung einer innerbetrieblichen Vakanz an einige Regeln halten. In einer internen Ausschreibung sollten demnach ein auf die ausgeschriebene Stelle abgestimmtes Anforderungsprofil sowie eine detaillierte Aufgabenbeschreibung enthalten sein. Das hat den Vorteil, dass sich Bewerbende zu Beginn selbst einschätzen können, ob die Stelle zu ihnen passt und ob eine interne Bewerbung sinnvoll ist. Personalabteilungen ersparen sich darüber hinaus Bewerbungen, die nicht den Anforderungen der Stelle entsprechen und bewirken so gleich zu Beginn eine selektive Auslese. Arbeitgeber sollten darüber hinaus Informationen zur Bewerbung auf den ausgeschriebenen Job geben, z.B. wie der Bewerbungsprozess abläuft, welche Bewerbungsunterlagen eingereicht und an welche Adresse die interne Bewerbung gesendet werden sollte. Darüber hinaus sollte in der internen Stellenausschreibung eine Frist genannt werden, bis wann die Bewerbung erfolgen soll und der Zeitpunkt des Arbeitsbeginns kenntlich gemacht werden.

 

Dauer der internen Stellenausschreibung

Das Gesetz gibt keine Mindestdauer für die Ausschreibung einer internen Vakanz vor. Der Arbeitgeber kann selbst entscheiden, wie lange die offene Vakanz intern zur Bewerbung freigegeben wird. Voraussetzung ist aber, dass der Arbeitgeber allen Arbeitnehmenden des Unternehmens die Möglichkeit gibt, die offene Stelle einzusehen und geeignete Beschäftigte ausreichend Zeit erhalten, sich auf den Arbeitsplatz zu bewerben.

Was sind die Vorteile einer internen Stellenausschreibung?

Zeit- und Kostenersparnis: Unternehmen, die ihre Stellenanzeigen intern ausschreiben und besetzen, ersparen sich Zeit und Kosten. Teure Inserate bei Jobportalanbietern fallen weg, sofern interne Stellenausschreibungen nicht auch parallel extern veröffentlicht werden. Darüber hinaus sparen interne Stellenbesetzungen Zeit. Rekrutierungsprozesse sind deutlich schlanker und Kündigungsfristen fallen bei einem internen Stellenwechsel weg. Somit steht die neue Mitarbeiterin bzw. der neue Mitarbeiter schneller zur Verfügung.

Verringerung von Austritten: Arbeitnehmende, die im eigenen Unternehmen keine Entwicklungsmöglichkeiten sehen, tendieren schnell dazu, das Unternehmen zu verlassen. Über interne Stellenausschreibungen kann die Fluktuation von Mitarbeitenden in Unternehmen begrenzt und die Bindung von Mitarbeitenden an das Unternehmen gestärkt werden. Im besten Falle resultieren Aufstiegsmöglichkeiten im Unternehmen in zusätzlicher Motivation und besseren Leistungen bei der internen Belegschaft.

Branchen/Firmen-Know-how: Eng verbunden mit einer geringeren Fluktuation in Unternehmen durch innerbetriebliche Entwicklungsmöglichkeiten ist die Tatsache, dass spezifisches Firmen- und Branchen Know-how im Unternehmen bleibt. Interne Beschäftigte müssen nicht erneut in die Prozesse des Unternehmens eingearbeitet werden, sondern können sich direkt mit den neuen Aufgabenbereichen befassen. Das erspart eine zeitintensive Einarbeitungsphase auf Seiten der Abteilung sowie des Teammitglieds selbst.

Was sind die Nachteile einer internen Stellenbesetzung?

Keine neuen Impulse: Werden Stellen intern besetzt, hat das zwar den Vorteil, dass wichtiges Firmen- und Branchen-Know-how innerhalb des Unternehmens bestehen bleibt. Gleichzeitig hat das aber auch zum Nachteil, dass keine neuen externen Impulse, Erfahrungen und Ideen in das Unternehmen kommen und Schwachstellen im Unternehmen unentdeckt bleiben. Viele Beschäftigte, die bereits viele Jahre im Unternehmen arbeiten, tendieren oft dazu, auch in neuen Positionen an alten Mustern festzuhalten und stehen Veränderungen sehr kritisch gegenüber.

Neid unter bestehenden Mitarbeitenden: Interne Stellenbesetzungen können Neid unter bestehenden Mitarbeitenden hervorrufen. Viele Beschäftigte neigen dazu, sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen zu vergleichen. Erfahren Sie dann, dass eines ihrer Teammitglieder innerbetrieblich aufgestiegen ist, kann das Unmut und Demotivation hervorrufen.

Kaum Auswahlmöglichkeiten: Werden Stellen ausschließlich intern ausgeschrieben, können Arbeitgeber oftmals nur zwischen einer sehr geringen Anzahl an Angestellten wählen. Damit verbauen sich Unternehmen die Chance zu erfahren, welche externen Jobsuchenden es gäbe, die vielleicht viel besser für die Stelle geeignet sind als manch interne Mitarbeiterin bzw. interner Mitarbeiter. Neues Know-how und neue Innovationskraft hat somit keine Chance, das Unternehmen zu erreichen.

Welche Kanäle eignen sich für eine interne Stellenausschreibung

Welche Kanäle ein Unternehmen nutzt, um interne Stellen zu besetzen, hängt immer von der Größe des Unternehmens, der Personalentwicklung sowie den Hierarchien ab.

Kleinere bis mittelständische Unternehmen: In kleinen bis mittelständischen Unternehmen ist es eher unüblich, interne Stellenausschreibungen aktiv zu veröffentlichen. Sollen interne Stellen besetzt werden, gehen Vorgesetzte oder Personalverantwortliche aktiv auf potenzielle Mitarbeitende zu, deren Leistungen als besonders positiv bewertet wurden und in denen Potenzial gesehen wird. Darüber hinaus ist die Personalentwicklung sowie das Hierarchiegefüge in kleinen bis mittelständischen Unternehmen oft nicht für interne Stellenausschreibungen ausgelegt. Die Anzahl an fachspezifischen Abteilungen und Mitarbeitenden ist zu gering, als dass eine interne Stellenausschreibung sich rentieren würde.

Konzerne: In Konzernen mit mehreren hundert oder tausend Beschäftigten ist die interne Stellenausschreibung hingegen gang und gäbe. Große Unternehmen erfüllen die strukturellen Voraussetzungen dafür und bündeln fachspezifisches Know-how in verschiedenen Bereichen. Die Karriereoptionen in Konzernen sind vielfältig und bieten internen Mitarbeitenden einen größeren Spielraum, sich zu entfalten. Über folgende Kanäle werden in größeren Unternehmen interne Stellenanzeigen veröffentlicht:

Intranet / Interne Mitarbeitenden-Zeitung / Schwarzes Brett: Alle drei Kanäle sind für interne Mitarbeitende jederzeit zugänglich und damit ein hervorragender Ort, um über interne Stellenausschreibungen zu informieren. Diejenigen, die diese Kanäle regelmäßig nutzen, sind klar im Vorteil und erfahren frühzeitig, wenn sich Änderungen im Unternehmen ergeben.

Firmeninterne Mailings: Unternehmen, die auf Nummer sicher gehen möchten, versenden ein firmeninternes Mailing an alle Mitarbeitenden. Das macht es Beschäftigten besonders einfach, auf die ausgeschriebene Position aufmerksam zu werden und Unternehmen können sich sicher sein, dass sie wirklich jedem Beschäftigten die Chance auf eine interne Weiterentwicklung ermöglichen.

Persönliche Kontakte: Auch ein gutes Netzwerk kann motivierten Beschäftigten, die auf der Karriereleiter aufsteigen möchten, weiterhelfen. Denjenigen, die sich zusätzlich ein gutes Standing im Unternehmen aufgebaut haben, fällt es in der Regel leichter, innerbetrieblich aufzusteigen und von Mitarbeitenden für eine bestimmte Position weiterempfohlen zu werden.

Das könnte Sie ebenfalls interessieren:

Eine interne Bewerbung ist eine Bewerbung auf eine firmeninterne Stelle. Mitarbeitende haben so die Chance, sich innerhalb des eigenen Unternehmens weiterzuentwickeln. Der Lebenslauf zählt heutzutage als das wichtigste Dokument der Bewerbung. Auf ein bis max. zwei Seiten werden hier... Die Stellenanzeige ist eine Maßnahme von Personalverantwortlichen in Unternehmen, die sich auf die Suche nach passendem Personal spezialisiert haben. Das Bewerbungsschreiben bzw. (Bewerbungs-)Anschreiben ist der Einstieg in die Bewerbung und ein wesentlicher Faktor für...