Ob Film- und Musikstreaming, Onlineshopping oder Mobile Banking: Backend-Developer:innen sind maßgeblich an der Erstellung von Softwarelösungen und (Web‑)Anwendungen beteiligt, die viele täglich ganz selbstverständlich nutzen. Dabei sorgen sie mit ihren Programmierkenntnissen dafür, dass Hintergrundprozesse sicher und effizient ablaufen und die jeweiligen Anwendungen die gewünschten Ergebnisse liefern. Ohne Backend-Entwickler:innen würde vor allem online so gut wie nichts funktionieren. Entsprechend hoch ist die Bedeutung ihrer Arbeit in unserer digitalisierten Welt.

 

Backend-Developer:innen werden nicht nur in der IT-Branche gesucht, sondern im Grunde von allen Unternehmen, die komplexere Websites, Software oder Applikationen betreiben, herstellen oder anbieten. Demzufolge finden sie auch im Automotive-Bereich, in der Telekommunikationsbranche, im Life-Sciences-Sektor, im Medien- und Entertainmentbereich, in der chemischen Industrie oder in öffentlichen Einrichtungen eine Beschäftigung. Dort arbeiten sie in IT-Teams unter anderem mit Frontend-Entwicklerinnen und -Entwicklern an gemeinsamen Projekten.

 

Im Zuge des technologischen Fortschritts und der digitalen Transformation sind Backend-Entwickler:innen gefragt wie nie zuvor. Insbesondere der Bereich Webentwicklung verzeichnet einen starken Stellenzuwachs, sodass viele spannende Positionen zu besetzen sind. Mit der entsprechenden Expertise haben qualifizierte Backend-Developer:innen im Hinblick auf Aufstiegschancen und Verdienstmöglichkeiten eine vielversprechende Zukunftsperspektive.

Was machen Backend-Entwickler:innen?

Das Tätigkeitsprofil von Backend-Developerinnen und -Developern ist vielfältig und stets abhängig von den Anforderungen der Branche und des jeweiligen Arbeitgebers. In ihrem Berufsalltag gehen Backend-Entwickler:innen üblicherweise diesen Aufgaben nach:

 

  • Bedarfs- und Machbarkeitsanalyse: Bevor Backend-Developer:innen mit dem Entwurf und der Entwicklung einer Website, Anwendung oder Software beginnen, werden zunächst die Anforderungen ermittelt. Im Dialog mit anderen Abteilungen oder Kunden findet die IT-Fachkraft heraus, welche technischen Strukturen und Funktionen erforderlich sind, um den jeweiligen Vorstellungen zu entsprechen. Auch die Überprüfung, ob das Projekt unter den genannten Bedingungen realisierbar ist, fällt in der Regel in den Aufgabenbereich.
  • Entwicklung von Backend-Anwendungen: Nach der Konzepterstellung erfolgt die Entwicklung der gewünschten Funktionen mithilfe von spezifischen Programmiersprachen. Dazu schreiben Backend-Entwickler:innen den Code für Prozesse und Skripte und binden Datenbanken und Schnittstellen an. Dabei berücksichtigen sie im Sinne der Cybersecurity auch sicherheitsrelevante Aspekte. Sie entwickeln eigenständige Anwendungen oder bauen neue Funktionen in bestehende Code-Infrastrukturen ein, um bereits vorhandene Anwendungen oder Webapplikationen anzupassen, zu erweitern oder zu verbessern.
  • Verwaltung und Wartung von Datenbanken: Die Anbindung von Datenbanken ist bei der Entwicklung von (Web‑)Anwendungen in der Regel unverzichtbar. Darum gehört es auch zu den Aufgaben von Backend-Entwicklerinnen und -Entwicklern, Datenbanksysteme so zu gestalten und zu pflegen, dass diese im Hintergrund sicher und effizient arbeiten.
  • Versionsverwaltung und Cloud-Integration: Die Versionsverwaltung ist ein System, das es Backend-Developerinnen und -Developern ermöglicht, Änderungen am Quellcode nachzuverfolgen und zu verwalten. Dies vereinfacht die Zusammenarbeit im Team, hilft bei der Fehlerbehebung und erlaubt es, ältere Versionen eines Projekts wiederherzustellen. Die Arbeit mit Cloud-Plattformen wie AWS oder Azure erleichtert nicht nur die gemeinsame Entwicklung sowie die Bereitstellung von Anwendungen, sondern eröffnet auch Kollaborationsmöglichkeiten und ortsunabhängige Zugriffe. Die Realisierung von Projekten mithilfe von Cloud-Plattformen sorgt außerdem für eine bessere Skalierbarkeit der Anwendung bei steigenden Zugriffen.
  • API-Design und ‑Implementierung: Durch APIs (Application Programming Interfaces) können Anwendungen mit anderen Softwarelösungen und ‑diensten kommunizieren und interagieren. Das Erstellen und Einbinden von APIs gehört daher ebenfalls zum Aufgabenbereich von Backend-Entwicklerinnen und -Entwicklern.
  • Verbindung von Frontend und Backend: Damit Anwendungen auch tatsächlich nutzbar sind, müssen Frontend und Backend miteinander verbunden werden. Hierbei arbeiten Backend- und Frontend-Fachleute eng zusammen und sorgen für reibungslose Prozesse und die gewünschte Funktionalität.
  • Testing, Wartung und Dokumentation: Vor dem Rollout testen Backend-Developer:innen alle relevanten Serveranwendungen, Datenbanken und APIs auf Funktionalität. Fehler werden schnellstmöglich analysiert und behoben. Wartungen dienen nicht nur der Aufrechterhaltung der Funktionalität, sondern auch der Leistungsoptimierung. Eine gewissenhafte Dokumentation erleichtert die Fehleranalyse und hilft anderen Teammitgliedern, den Code zu verstehen und bei Bedarf anzupassen.

Backend-Developer:in werden: Welche Ausbildung ist die richtige?

Im Gegensatz zu vielen anderen Berufen gibt es keine spezifische und allgemein anerkannte Ausbildung für Backend-Developer:innen. Dementsprechend sind die Wege in den Job vielfältig: Viele Unternehmen setzen den Abschluss eines einschlägigen Studiums voraus. Am häufigsten werden in Stellenausschreibungen Studiengänge wie Informatik, Wirtschafts- oder Medieninformatik oder Software Engineering genannt. Idealerweise haben Bewerbende während des Studiums schon passende Schwerpunkte gesetzt, etwa in den Bereichen Softwareentwicklung und Programmierung.

 

Alternativ zum IT-Studium kann für angehende Backend-Developer:innen zum Beispiel auch eine duale dreijährige Ausbildung als Fachinformatiker:in für Anwendungsentwicklung eine Einstiegsmöglichkeit sein. Neben theoretischen Kenntnissen, die sie in der Berufsschule erlernen, sammeln Auszubildende im Betrieb bereits erste praktische Erfahrungen.

 

Nicht wenige Unternehmen betonen in Stellenangeboten für Backend-Entwickler:innen, dass ihnen Fachkenntnisse und Berufserfahrung wichtiger sind als Abschlüsse und Zeugnisse. So hat man auch als Quereinsteiger:in und Autodidakt:in die Chance, in dem Beruf Fuß zu fassen. Inzwischen gibt es zahlreiche Lernplattformen, die das Selbststudium von Programmier- und Datenbanksprachen anbieten. Auch Fernstudiengänge privater Bildungseinrichtungen können ein erster Karriereschritt für angehende Backend-Developer:innen sein. Wichtig bei Bewerbungen ist, dass sich die erworbenen Fähigkeiten belegen lassen, etwa anhand aussagekräftiger Zertifikate. Idealerweise haben Bewerbende ihr Know-how auch bereits in der Praxis angewendet. So lassen sich unter anderem durch die Mitarbeit an Open-Source-Projekten wertvolle Erfahrungen sammeln.

 

Für frische Absolventinnen und Absolventen eignen sich Einstiegspositionen, wie etwa die als Junior-Backend-Entwickler:in. Hier haben Berufseinsteiger:innen die Möglichkeit, innerhalb eines Teams an realen Projekten mitzuarbeiten, ihre Hard und Soft Skills kontinuierlich zu erweitern und sich dadurch für höhere Positionen mit größerem Verantwortungsbereich zu empfehlen.

Welche Hard und Soft Skills sind für Backend-Developer:innen wichtig? 

Um die Aufgaben im Berufsalltag von Backend-Entwickler:innen souverän meistern zu können, sind sowohl relevante Fachkenntnisse und technische Fähigkeiten als auch weitere persönliche Schlüsselkompetenzen gefragt.

 

 

Diese Hard Skills benötigen Backend-Entwickler:innen

Zu den gängigen Hard Skills für Backend-Developer:innen gehören fundierte Programmierkenntnisse. Bewerbende sollten mindestens eine der einschlägigen Programmiersprachen wie Java, Python, PHP, Ruby, C# oder C++ ausgezeichnet beherrschen. Fachwissen zu Datenbanksystemen wie etwa SQL, NoSQL, MySQL, Oracle, MongoDB sowie Frameworks wie Ruby on Rails, Django, Symphony oder Laravel sind ebenfalls häufige Anforderungen in Stellenangeboten. Dazu kommen idealerweise noch Schnittstellen- und API-Kenntnisse (zum Beispiel HTTP, RESTful API oder Kubernetes). Auch sollten Backend-Entwickler:innen Erfahrung mit Server- und Cloudinfrastrukturen sowie IT-Sicherheit mitbringen, um Serveranwendungen effizient, skalierbar und sicher zu entwickeln.

Für die Teamarbeit mit Frontend-Developerinnen und -Developern sind darüber hinaus Kenntnisse in HTML, CSS und JavaScript von Vorteil. Auch sehr gute Englischkenntnisse sind eine übliche Einstellungsvoraussetzung, da IT-Teams häufig international aufgestellt sind und die Entwicklungsarbeit fast ausschließlich auf Englisch stattfindet. Erfahrungen mit agilen Methoden wie beispielsweise Scrum sind im Bereich der Softwareentwicklung ebenfalls gern gesehen.

 

 

Diese Soft Skills sind erwünscht

Neben den fachlichen Fähigkeiten spielen in der Backend-Entwicklung auch die sogenannten Soft Skills eine wichtige Rolle für eine erfolgreiche Berufslaufbahn. Eine der wesentlichen Schlüsselqualifikationen ist Teamfähigkeit, da Backend-Entwickler:innen täglich eng mit Frontend-Developerinnen und -Developern sowie anderen IT-Fachkräften zusammenarbeiten. Des Weiteren erwarten viele Unternehmen Kommunikationsstärke, mit der Backend-Developer:innen ihre Ideen, Konzepte, Lösungen und Herausforderungen sowohl innerhalb des Teams als auch gegenüber anderen Abteilungen oder Kunden klar und verständlich vermitteln können. Zudem sollten sie über ein ausgeprägtes analytisches und logisches Denkvermögen sowie eine hohe Problemlösungsorientierung verfügen. Denn gerade in der Entwicklungsphase oder nach einem Rollout treten nicht selten unerwartete Schwierigkeiten auf, die es schnell und effektiv zu lösen gilt.

 

Backend-Entwicklerinnen und -Entwicklern kommen zudem Eigenschaften wie Belastbarkeit, Kreativität und Lernbereitschaft zugute. Gerade Letzteres ist – etwa in Form von regelmäßigen Weiterbildungen – für sie unerlässlich, da es sich bei der IT um einen Bereich handelt, der sich ständig und mit hoher Geschwindigkeit weiterentwickelt.

Das könnte Sie auch interessieren: