Servicetechniker

Servicetechniker:in

Der Begriff Servicetechniker:in beschreibt eine Reihe von technischen Dienstleistungsberufen, die eine Schnittstellenfunktion zwischen (Geräte-)Anbieter und Kunden einnehmen. Servicetechniker:innen arbeiten zumeist im Außendienst verschiedener Branchen und führen beim Kunden vor Ort Montage-, Installations- und Wartungsarbeiten durch. Auch die eingehende Beratung im jeweiligen Tätigkeitsfeld gehört zum Aufgabenprofil von Servicetechniker:innen.

Der Kundenstamm, der durch Servicetechniker:innen bedient wird, kann sowohl im B2B- (Gewerbetreibende, Zulieferer, Dienstleister) als auch im B2C-Bereich (Privatpersonen) liegen. Die Ausbildung als Servicetechniker:in ist aufgrund der Fülle möglicher Branchen nicht einheitlich geregelt und richtet sich nach dem präferierten Tätigkeitsfeld. Um als Servicetechniker:in zu arbeiten, ist eine Berufsausbildung notwendig. Einsatzgebiete, in denen Servicetechniker:innen tägig werden sind z.B. die Telekommunikation, Heizungstechnik oder Bürotechnik.

Was sind die Aufgaben von Servicetechniker:innen?

Servicetechniker:innen fungieren als Bindeglied zwischen Unternehmen und Kunde, indem Anlagen, Maschinen oder sonstige Endgeräte beim Kunden vor Ort installieren, reparieren, inspizieren oder warten. Sie werden von ihrem Arbeitgeber zu Außeneinsätzen geschickt, die entweder zuvor geplant oder im Falle von Störungen auch im Notfall kurzfristig erfolgen. Ziel des Einsatzes von Servicetechniker:innen ist es, einen reibungslosen Betrieb der technischen Infrastruktur zu gewährleisten.

Wird die Installation einer neuen technischen Anlage geplant, übernehmen Angehörige dieser Berufsgruppe auch Aufgaben wie Erstberatung, Vor-Ort-Planung, Machbarkeitsprüfungen und evtl. notwendige Messungen. Auch die Materialauswahl und -beschaffung fällt in ihren Verantwortungsbereich. Nach dem Einbau prüfen Servicetechniker:innen den reibungslosen Betrieb der neuen Infrastruktur, ehe sie – sofern vorgesehen – zu Wartung und Instandhaltung regelmäßig zum Kunden herausfahren. Gegebenenfalls bescheinigen sie dann den einwandfreien Betrieb oder führen bedarfsweise eine Fehlerdiagnostik sowie Reparaturen und den Austausch defekter Systemkomponenten durch.

Zu den erweiterten Aufgaben von Servicetechniker:innen gehören auch Schulungen, Sicherheitsunterweisungen sowie die Anfertigung von Prüfberichten und weiteren Dokumentationen. Je nach Größe des Auftrags übernehmen entweder einzelne Servicetechniker:innen oder gleich ein ganzes Team die Arbeiten. Die Dauer der Einsätze ist variabel; die Bandbreite reicht von wenigen Minuten bis hin zu mehreren Monaten, je nach Größe und Komplexität der beauftragten Tätigkeiten.

Über welche Soft Skills sollte man als Servicetechniker:in verfügen?

Neben einem umfassenden Technikverständnis müssen Servicetechniker:innen auch über eine ganze Reihe an Soft Skills verfügen. Aufgrund der Vielfalt an Kunden, mit denen diese Berufsgruppe in Kontakt kommt, ist eine gute Auffassungsgabe und Kommunikationsgeschick wichtig. Demnach sollten Servicetechniker:innen in der Lage sein, aufgrund der Problemschilderungen ihrer Kunden, innerhalb kurzer Zeit Lösungsansätze zu finden und entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Dazu gehört es auch, komplexe Sachverhalte verständlich erklären zu können. Dies macht es dem Kunden möglich zu verstehen, warum die Umsetzung bestimmter Maßnahmen und ein eventuell zusätzlicher finanzieller Aufwand notwendig sind.

Bei der Suche nach technischen Fehlern sowie der Lösungsfindung ist es überdies von Bedeutung, Geduld und Beharrlichkeit zu zeigen. Eng damit verbunden ist die Kompetenz, diese Geduld und Beharrlichkeit bei der Suche nach technischen Fehlern und der Lösungsfindung zu zeigen. Ein souveränes und selbstsicheres Auftreten schafft Vertrauen und ist somit unerlässlich.

Erwartet werden weiterhin eine hohe Reisebereitschaft, Eigenverantwortung und Stressresistenz. Auch die Bereitschaft zu Schichtdiensten und Überstunden sollte vorhanden sein, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sind unverzichtbar.

Über welche Hard Skills sollte man als Servicetechniker:in verfügen?

Servicetechniker:innen sollten über ein fundiertes Wissen zu allen Maschinen, Anlagen, Prozessen und Entwicklungen im jeweiligen Tätigkeitsgebiet haben. Alle damit verbundenen Arbeiten wie Installation, Wartung oder Reparatur sollten Servicetechniker:innen beherrschen. Unverzichtbare Hard Skills sind daher handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und Improvisationstalent. Ein fundiertes Grundwissen muss auch in den verwandten Fachgebieten vorhanden sein. So sollte eine Expertin oder ein Experte für Hardware auch Kompetenzen zu den wichtigsten Software-Fragen aufweisen.

Darüber hinaus verlangt der steigende Digitalisierungsgrad auch zunehmend von solchen Servicetechniker:innen IT-Kenntnisse, die bisher kaum Schnittstellen oder nur am Rande damit zu tun hatten. Zum Beispiel sollten solche Servicetechniker:innen IT-Kenntnisse vorweisen, die mit Fernwartungen, vernetzten Systemkomponenten oder Elementen des „Smart Home“ arbeiten. Auch Heizungen, Beleuchtungssysteme oder Klimaanlagen, bisher eher eine Domäne des „reinen Handwerks“, müssen heute via Internet bedient werden können. Bei international tätigen Unternehmen werden Fremdsprachenkenntnisse (zumeist Englisch) vorausgesetzt. Unverzichtbar ist in aller Regel auch ein Pkw-Führerschein.

Wie wird man Servicetechniker:in?

Es gibt keinen klar definierten Weg zur Servicetechnikerin oder zum Servicetechniker, da diese Berufsgruppe sehr inhomogen ist. Voraussetzung ist aber in der Regel eine Ausbildung in dem Berufsfeld, in dem eine spätere Tätigkeit angestrebt wird, oder eine vergleichbare Qualifikation. Denkbar ist z.B. eine Ausbildung als Informatiker:in, Elektriker:in oder Mechaniker:in. Ob dies in Form einer betrieblichen Lehre, eines Hochschulstudiums oder einer Weiterbildung erfolgt, hängt vom späteren Arbeitgeber bzw. dem Einsatzgebiet ab. Für handwerkliche Tätigkeiten wird oft eine betriebliche Ausbildung vorausgesetzt. Der Einsatz an hochkomplexen Systemen (z. B. in der Energie- oder Medizintechnik) erfordert in der Regel ein Studium.

Die Qualifikation zur Servicetechnikerin und zum Servicetechniker erlangen interessierte erst unternehmensintern. Diese Weiterbildung dauert meistens mehrere Monate bis ein Jahr und endet mit einer Abschlussprüfung, die in einer entsprechenden Bildungseinrichtung, einer Handwerkskammer oder einem Verband abgelegt wird.

In technischen Berufsfeldern, die einer raschen Weiterentwicklung unterliegen (z. B. Medizintechnik, Telekommunikation und IT), liegt es an den Servicetechniker:innen selbst, sich stets über neue Entwicklungen zu informieren und das Wissen darüber mithilfe entsprechender Weiterbildungszertifikate zu belegen. Berufe mit potenziellen Gefahrenquellen verlangen häufig entsprechende Zusatzqualifikationen im Bereich Arbeitsschutz.

Wo arbeitet man als Servicetechniker:in?

Servicetechniker:innen arbeiten bei Kunden vor Ort, oder dort, wo Montage-, Installations- und Wartungsarbeiten durchgeführt werden müssen. Die Bandbreite reicht von Software- und Telefonanbietern über Sanitärfirmen bis hin zu Anbietern von Haus-, Medizin- und Bürotechnik, Windrädern, Solaranlagen oder Laborbedarf. Überall dort, wo Kunden im Außeneinsatz technisch unterstützt werden, sind Servicetechniker:innen gefragt.

 

Welche Karrierechancen gibt es für Servicetechniker:innen auf dem Arbeitsmarkt?

So umfassend das Tätigkeitsfeld von Servicetechniker:innen ist, so vielseitig sind auch deren Karrierechancen. Primär lässt sich festhalten, dass in zahlreichen Technikberufen akuter Fachkräftemangel herrscht. Besonders prekär ist die Lage im IT-Sektor. Ausgebildete Servicetechniker:innen haben demnach gute Chancen, einen Job zu finden.

Eine Ausbildung mit entsprechenden Noten verbessert die Aufstiegschancen weiter. Karrierefördernd ist es auch, sich auf ein marktrelevantes Fachgebiet zu spezialisieren, ohne dabei den Gesamtfokus aus den Augen zu verlieren. Servicetechniker:innen im Elektronik-Umfeld steigern sowohl Gehalt als auch Aufstiegschancen, wenn sie zukunftsträchtige Zusatzqualifikationen (z. B. Halbleiter-/Sensortechnik) vorweisen können.

Darüber hinaus haben Servicetechniker:innen die Option, eine Zertifizierung zur Ausbilderin und zum Ausbilder zu erlangen, um Nachwuchskräfte anzulernen. Der Weg in leitende Positionen steht Servicetechniker:innen ebenso frei wie eine Aufgabe im Außen- bzw. Kundendienst. Denkbar ist auch die Leitung eines bestimmten Kundensegments, z. B. im Bereich Wartung, Neuinstallation oder Montage.

 

Worauf sollte man bei der Bewerbung als Servicetechniker:in achten?

Wer sich als Servicetechniker:in bewirbt, sollte darauf achten, seiner Bewerbung alle gängigen Unterlagen hinzuzufügen. Dazu zählt das Bewerbungsschreiben, der Lebenslauf, relevante Zeugnisse und wenn vom potenziellen Arbeitgeber gewünscht, auch ein Motivationsschreiben. Um von sich zu überzeugen, gilt es, die technischen Grund- und Zusatzqualifikationen sauber darzulegen. Dazu gehören nicht nur der Berufsabschluss und die Weiterbildung als Servicetechniker:in, sondern auch sämtliche Spezialgebiete.
Im Grunde genommen ist alles relevant, was mit der Stelle zu tun hat. Wer beispielsweise erfolgreich ein eintägiges Seminar zum Thema Arbeitsschutz im Energiesektor (o. Ä.) absolviert hat, sollte dies in seiner Bewerbung erwähnen. Denn je mehr praktische und fachliche Erfahrungen bereits vorhanden sind, umso größer sind die Chancen auf den Job.
Neben den Hard Skills, sollten auch Soft Skills genannt werden. Denn neben dem technischen Know-how sollten Servicetechniker:innen z.B. auch über Lösungskompetenz und Kommunikationsgeschick verfügen. Beide Skills sind für einen zufriedenstellenden Kundenservice aus Unternehmensperspektive unerlässlich.