Mehr Selbstbewusstsein im Job

Selbstbewusste Business-Frau

Erfolg und Zufriedenheit im Job hängen nicht selten mit einem guten Selbstbewusstsein zusammen. Wer über eine gute Portion Selbstbewusstsein verfügt, kann die eigene Karriere in vielerlei Hinsicht positiv beeinflussen. Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass das selbstbewusste Auftreten nicht in Selbstüberschätzung mündet. Wir geben Ihnen einige Tipps, wie Sie bei der Arbeit oder für Ihr nächstes Vorstellungsgespräch eine gesunde Portion Selbstbewusstsein bekommen.

Selbstbewusstsein ist ein Ausdruck mentaler Stärke

Selbstbewusstsein beginnt im Kopf. Wer positiv über sich denkt, sich seiner Fähigkeiten bewusst ist und sie für wertvoll erachtet, der besitzt Selbstbewusstsein. Das Vertrauen in die eigene Person und die eigenen Qualitäten ist also die wichtigste Grundvoraussetzung. Nur wer über eine mentale Stärke verfügt, die auf Selbstvertrauen und Zuversicht baut, kann selbstbewusst auftreten und selbstsicher wahrgenommen werden. Menschen, die hingegen denken, sie seien nicht gut genug oder zu unsicher, werden sich auch unsicher verhalten. Als eine Art selbsterfüllende Prophezeiung beginnt Selbstbewusstsein im Kopf und spiegelt sich im Verhalten wider. Der erste Schritt zu mehr Selbstvertrauen ist daher der, positive Gedanken zu entwickeln und an sich selbst zu glauben.

Der Weg zu mehr Selbstbewusstsein

Gerade, wenn Sie noch neu im Job sind oder zum Beispiel frisch von der Uni kommen, ist es schwierig, selbstbewusst gegenüber Kollegen, Kunden oder dem Vorgesetzten aufzutreten. Schließlich können Sie noch nicht wissen, dass Sie den Anforderungen im Job gewachsen sind und auch mit schwierigen Situationen gut umgehen können. Damit Sie dies schnell lernen und sich nicht zu viele hinderliche Gedanken machen, sind kleine Übungen hilfreich. Suchen Sie sich aktiv Herausforderungen, denen Sie sich stellen können und springen Sie über Ihren Schatten. Das kann ein Vortrag in einem größeren Meeting sein, ein thematisch schwieriges Gespräch mit dem Chef oder zum Beispiel die proaktive Übernahme von herausfordernden Projekten. Je häufiger Sie unangenehme oder schwierige Situationen meistern, desto selbstbewusster werden Sie. Mit der Zeit werden Sie immer weniger nervös und können gegenüber Personalverantwortlichen, Vorgesetzten und Kollegen kompetent auftreten und handeln. Je regelmäßiger Sie sich trainieren, desto besser. 

Selbstbewusst lächelnder Mann

 

Mehr Selbstbewusstsein im Vorstellungsgespräch

Auch das Vorstellungsgespräch ist eine berufliche Herausforderung, die Selbstvertrauen (er)fordert. Dabei sollte Ihnen schon allein die Tatsache, dass Sie zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurden, Selbstvertrauen geben. Darauf können Sie stolz sein und Mut sowie Zuversicht für das Gespräch entwickeln. Nutzen Sie Ihre positiven Emotionen und wandeln Sie diese direkt in Selbstvertrauen um. Die Einladung zeigt Ihnen, dass Ihre Bewerbung für die Personaler spannend war und das Unternehmen, bei dem Sie sich beworben haben, an Ihnen interessiert ist

Wenn der Zeitpunkt des Vorstellungsgespräches gekommen ist, können Sie durch eine langsame und deutliche Aussprache sowie eine aufrechte Körperhaltung überzeugen. Setzen Sie sich Ihrem Gesprächspartner aufrecht gegenüber und verschränken Sie Ihre Arme am besten nicht. Das kann aufgesetzt oder sogar verschlossen wirken. Legen Sie die Arme locker auf den Tisch oder auf die Armlehnen und nehmen Sie die gesamte Sitzfläche ihres Stuhls ein. So zeigen Sie eine offene Körperhaltung, ohne zu verkrampft zu wirken. Dadurch hinterlassen Sie direkt einen guten Eindruck!

Zudem schafft Wissen Selbstvertrauen: Informieren Sie sich daher vor Ihrem Interview genau über den potenziellen neuen Arbeitgeber und die anwesenden Gesprächspartner. Und auch wenn die Situation durchaus angespannt sein kann: Sorgen Sie für eine Wohlfühlatmosphäre, indem Sie ein angemessenes, aber trotzdem ein zu ihrer Person passendes Outfit tragen. Vermitteln Sie den Personalern das Gefühl, dass Sie den Job haben wollen und glauben Sie an sich. Behalten Sie dabei aber trotzdem im Hinterkopf, dass eine Absage trotz guter Vorbereitung und Darstellung im Vorstellungsgespräch möglich sein kann. Lassen Sie den Kopf nicht hängen,, wenn es dieses Mal nicht funktioniert. Immerhin haben Sie es mindestens bis ins Vorstellungsgespräch geschafft und konnten das Gespräch auch als gute Übung für mehr Selbstvertrauen nutzen.

Mehr Selbstbewusstsein in Meetings

Für erfolgreiche Meetings gilt: Je besser Sie auf das Meeting vorbereitet sind, desto mehr Selbstvertrauen bringen Sie mit. Egal um welches Thema es geht: Kennen Sie sich aus! Selbstverständlich ist es dabei keine gute Idee, erst am Abend zuvor mit der Vorbereitung des Meetings zu beginnen. Nehmen Sie sich dafür frühzeitig Zeit, sodass Sie nicht in Nervosität verfallen. Selbst dann, wenn Ihnen voraussichtlich nur eine passive Rolle in dem Meeting zugeordnet wird, empfehlen wir zudem: Zeigen Sie in dem Meeting Interesse und bringen Sie sich aktiv ein. Damit zeigen Sie Ihren Kollegen, dass Sie gut vorbereitet und engagiert sind. Erhalten Sie als Reaktion darauf auch noch eine positive Rückmeldung, steigt das Selbstbewusstsein rapide. Am besten nutzen Sie die Gelegenheit für einen Beitrag, sobald sie sich ergibt. Ergreifen Sie wenn möglich gleich in der Startphase des Meetings das Wort – dann löst sich Ihre Anspannung und Sie können selbstsicher am weiteren Verlauf des Meetings teilnehmen.

Mehr Selbstbewusstsein bei Präsentationen

Selbstbewusst eine Präsentation halten: Den Grundstein hierfür legen Sie bereits Wochen vor dem eigentlichen Termin, mit einer rechtzeitigen Vorbereitung. Denn Sie sollten ein absoluter Experte in dem Bereich sein, über den Sie referieren. Das sorgt nicht nur für eine gute Qualität Ihres Vortrags, sondern steigert auch Ihr Selbstwertgefühl. So können Ihnen kritische Fragen der Anwesenden nichts anhaben und Sie sind auf alle Eventualität vorbereitet. Während Ihrer Präsentation ist es hilfreich, wenn Sie eine natürliche Körpersprache zeigen und Ihre Inhalte frei vortragen können. Kleine Notizen sind aber selbstverständlich erlaubt, denn niemand verlangt, dass Sie das Manuskript frei „herunterbeten“. Ein weiterer Tipp: Wandeln Sie Lampenfieber bewusst in Vorfreude um. Denn entweder ist Ihr Thema so interessant, dass es eine breite Zuhörerschaft interessiert. Oder man hält Sie für den richtigen Experten, um anderen die Präsentationsinhalte näher zu bringen. Andernfalls würden Sie die Präsentation gar nicht halten.

 

Mehr Selbstbewusstsein nach einer Kündigung

Was zunächst ein großer Schock sein kann, ist letztendlich doch kein Weltuntergang. So unangenehm eine Kündigung auch ist, sie muss rechtskräftig sein. Prüfen Sie dies eingehend. Und auch wenn es schwerfällt: Gehen Sie Ihrer Tätigkeit bis zum Schluss gewissenhaft nach. Denn das ermöglicht Ihnen, das Unternehmen erhobenen Hauptes zu verlassen und auf Jobsuche zu gehen. Zweifeln Sie zudem keinesfalls an Ihren eigenen Fähigkeiten. Vor allem dann nicht, wenn die Kündigung betriebsbedingt erfolgt ist. Wurde der „Abschied“ aufgrund individueller Gründe initiiert, verlangen Sie eine genaue (schriftliche) Begründung. Nur so können Sie mögliche Schwächen in aller Ruhe aufarbeiten und selbstbewusst in eine neue berufliche Zukunft starten. Prüfen Sie ruhig auch die Möglichkeiten zur Weiterbildung, um Ihre Jobchancen dadurch zu erhöhen. Nehmen Sie hierzu Beratungsangebote wahr und führen Sie Gespräche mit Kollegen, Freunden und Bekannten. Diese können Sie inspirieren und auf neue Ideen bringen. Jedes Ende ist auch ein neuer Anfang. Darauf können Sie sich freuen!

Umgang mit Stärken und Schwächen 

Selbstbewusstsein bedeutet aber unabhängig von der Situation nicht, dass Sie nur positive Eigenschaften haben, allwissend sind oder zumindest so tun müssen, als wäre es so. Vielmehr geht es darum, sowohl die positiven als auch die negativen Eigenschaften zu kennen und gekonnt einzusetzen. Unser Tipp: Fokussieren Sie sich für ein sicheres Auftreten auf den Ausdruck Ihrer Stärken, seien Sie sich aber auch über Ihre Schwächen bewusst. Ihre Talente und gut ausgeprägten Fähigkeiten können Sie im Job oder Vorstellungsgespräch nutzen und ausbauen, Ihre Schwachstellen sollten Sie kennen, akzeptieren und wenn notwendig verbessern. Am Ende resultiert daraus nicht nur ein gesundes Selbstbewusstsein, sondern auch bessere Kritikfähigkeit und damit ein konstruktiver Umgang mit Kritik. Haben Sie also keine Angst davor, Sie selbst zu sein!

Die Wahrnehmung anderer

Damit Ihr Selbstbewusstsein als positive Eigenschaft wahrgenommen wird, ist es wichtig, dass Ihre Eigenwahrnehmung mit der Wahrnehmung anderer übereinstimmt. So hilft es Ihnen in zweierlei Hinsicht, wenn Sie sich mit Freunden und Bekannten über Ihre Person unterhalten. Zum einen kann es Sie in Ihrer Wahrnehmung bestätigen, sodass Sie mehr Lockerheit und Gelassenheit entwickeln können. Zum anderen kann es Ihnen dabei helfen, arroganten oder überheblichen Zügen entgegenzuwirken. Wenn Ihre Eigenwahrnehmung gleich der Fremdwahrnehmung ist, vermitteln Sie ein rundes Bild von sich und wirken selbstbewusst und authentisch. Vor allem für Ihr Berufsleben ist das ein großer Vorteil. Das Pflegen lockerer Beziehungen ist um einiges leichter, wenn ihr Selbstbild gleich dem Fremdbild ist. Denn die wenigsten in Ihrem Umfeld kennen Sie als Mensch persönlich, sie lernen sie oberflächlicher kennen und achten ganz besonders darauf, dass Sie "sich ins Bild fügen" und authentisch rüberkommen.

Kleider machen Leute

Neben der inneren Einstellung kann auch Ihr Äußeres einen entscheidenden Einfluss auf Ihr Selbstbewusstsein und somit Ihren Erfolg im Beruf haben. Damit Sie im Büro oder im Vorstellungsgespräch selbstsicher auftreten können, sollten Sie daher Kleidung tragen, in der Sie sich wohlfühlen. Wenn Ihr Outfit nicht nur zu der Situation, sondern auch zu Ihre Persönlichkeit passt, strahlen Sie Selbstvertrauen aus. Zusätzlich hilft es Ihnen, wenn Sie auch bei Ihrer Körpersprache auf Selbstsicherheit setzen. Ein aufrechter Gang, leicht nach hinten gezogene Schultern und ein Lächeln sorgen automatisch dafür, dass Sie sich gut fühlen und Sicherheit ausstrahlen. Aber bitte vergessen Sie dabei niemals: Sie sind ein Mensch und kein Roboter. Verhalten Sie sich immer natürlich.

SK

Sina Kardatzki
Wirtschaftspyschologin & Expert Referentin für Marketing und Kommunikation bei Brunel