Weiterbildung von Zuhause

Online-Weiterbildung: Darauf sollten Sie achten

Donnerstag, 7. Mai 2020

Bessere Aufstiegschancen, aktuelleres Fachwissen oder konkretere Argumente für eine Gehaltserhöhung: Vorteile, die sich aus einer beruflichen Fortbildung ergeben können, gibt es viele. Zusätzlich ist das Angebot groß und erweitert sich besonders im Bereich der Online-Weiterbildung stetig. Arbeitnehmern kann es da schwerfallen, den Überblick über die unzähligen Möglichkeiten zu behalten. Wir stellen Ihnen daher fünf Varianten des E-Learnings vor und geben Ratschläge, worauf es bei der Auswahl ankommt.

Womöglich stellen Sie sich die Frage, ob eine Weiterbildung auf digitalem Weg überhaupt den gewünschten Effekt haben kann. Unsere Antwort: Ja! Jede Art der beruflichen Fortbildung kann sich lohnen – sei es nun vor einem Computerbildschirm oder im Seminarraum. Bevor Sie sich allerdings für einen Kurs anmelden, sollten Sie sich darüber Gedanken machen, welche Lernform Ihnen am meisten zusagt. Wie ist Ihre berufliche Situation und welche Ansprüche haben Sie an eine Schulung? Schaffen Sie es, feste Termine einzuhalten oder möchten Sie die Wissensinhalte flexibel abrufen können? Wollen Sie in Eigenregie lernen oder suchen Sie jemanden, der Sie durch den Lernprozess führt?

Webinar am Laptop

1. Webinar

Ein Webinar ist eine immer stärker verbreitete Variante der Online-Schulung. Die Teilnehmer treffen sich in einem digitalen Kursraum und ein Dozent, Speaker oder Experte spricht live zu einem vorher festgelegten Thema. Dabei findet das Lernen nicht nur passiv statt, sondern auch im Dialog. Denn Zuhörer können sich grundsätzlich jederzeit zu Wort melden, Fragen stellen und sich interaktiv in das digitale Seminar einbringen. Ein möglicher Nachteil dieser Lernoption ist, dass die Webinare an festen Terminen stattfinden, nach denen sich die Teilnehmer richten müssen.

2. Video-Kurse

Bei einem Video-Kurs werden die Lerninhalte – Präsentationen, Vorträge und Filme – im Vorfeld in umfassenden Lernvideos aufbereitet und den Teilnehmern nach Fertigstellung online zur Verfügung gestellt. Die Videos bauen dabei in der Regel aufeinander auf und erklären sowie vertiefen das Kursthema. Eine Einschränkung gegenüber dem Webinar ist, dass aufkommende Fragen oder Probleme nicht direkt geklärt werden können. Idealerweise haben Sie als Teilnehmer aber die Möglichkeit, per E-Mail oder Telefon Rücksprache zu halten. Zudem ergibt sich bei diesem Format der Vorteil, dass Sie flexibel entscheiden können, wann Sie sich die Lerninhalte anschauen wollen.

3. Online-Unterlagen

Wenn Sie lieber in Eigenregie lernen und sich Inhalte selbstständig erarbeiten wollen, sind womöglich online bereitgestellte Unterlagen eine passende Option. Mit diesen Unterlagen können die Seminarmitschnitte und Aufgaben zu jeder Zeit angesehen und erarbeitet werden. Allerdings arbeiten Sie komplett allein – der umfassenden Flexibilität bezüglich Lernzeit, -form und -tempo steht somit die Voraussetzung der Selbstdisziplin gegenüber.

4. Integriertes Lernen

Eine weitere Form des Online-Lernens stellt das sogenannte Blended Learning dar. Es verknüpft die Vorteile von Präsenzveranstaltungen mit denen des E-Learnings: Die Wissensvermittlung läuft in Seminaren und Vorlesungen ab und wird durch speziell eingerichtete Online-Plattformen, digitale Übungen oder Webinare unterstützt. Diese Mischform regt einerseits den Austausch zwischen Kursteilnehmern und Dozenten an und fördert andererseits das eigenverantwortliche und virtuelle Arbeiten.

5. Learning Communitys

In einer Learning Community trifft sich eine Gruppe von Personen, die das gleiche berufliche Interesse und Ziel hat. Auf Internetplattformen vernetzen sich die Teilnehmer in einem geschützten Mitgliederbereich und erarbeiten gemeinsam Lernprozesse. Neben vielen Vorteilen wie dem engen Kontakt zu Gleichgesinnten und dem Erfahrungsaustausch, hat die Online-Community aber auch Nachteile: Aufgrund der ausschließlich schriftlichen Kommunikation können Missverständnisse entstehen oder es werden unpassende Wissensinhalte vermittelt.

Unabhängig davon, für welche Form der Online-Weiterbildung Sie sich entscheiden – generell gilt: Machen Sie sich im Vorfeld mit den Weiterbildungseinrichtungen vertraut. Die Auswahl ist riesig und wie in allen Bereichen gibt es auch hier schwarze Schafe, die mit zweifelhaften Angeboten locken. Zu niedrige Preise, fehlende Referenzen und unvollständige Unterlagen sind klare Warnsignale. Unseriöse Anbieter sprechen mitunter eine Erfolgsgarantie aus – diese gibt es aber nicht. Verlassen Sie sich bei der Entscheidung daher auf Ihre Intuition, denn: Der erste Eindruck ist oftmals der richtige.

 

Text: Elisabeth Stockinger

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