Mit Social Media zum Traumjob

Jobsuche online

Wer heutzutage auf der Suche nach einem neuen Job ist, nutzt dafür vorrangig – wenn nicht sogar ausschließlich – das Internet. Neben Unternehmenswebseiten und Online-Jobportalen gewinnen vor allem die sozialen Netzwerke als Stellenbörsen stetig an Beliebtheit. Jedoch gilt es bei der digitalen Arbeitssuche einiges zu beachten.

Karriere & Technik Newsletter

Jetzt abonnieren!

 

Immer häufigen verwenden Unternehmen soziale Netzwerke und deren Reichweite, um Aufmerksamkeit für offene Stellen zu generieren. Sie wissen, dass ihre Stellenanzeigen so schnell und direkt bei ihrer Zielgruppe ankommen. Auf der anderen Seite bietet sich auch Ihnen als Bewerber via Social Media die Möglichkeit, sich einfach über aktuell freie Stellen zu informieren und Kontakte zu knüpfen. Vor allem Xing und LinkedIn haben sich als professionelle Jobbörsen etabliert: Die Nutzerzahlen der beiden Businessnetzwerke haben sich in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt. Xing und LinkedIn eignen sich optimal für die Jobsuche, da sich dort fast ausschließlich Fachleute mit ihrer Berufslaufbahn präsentieren, während Facebook und Instagram den Schwerpunkt auf das Privatleben legen. Die Suche nach aktuellen und ehemaligen Kollegen sowie die Suche nach Mitarbeitern im Wunschunternehmen sind zusätzlich wichtige Funktionen, die Nutzern bei Xing und LindedIn angeboten werden – ideal zum Networking. Zudem nutzen Personaler die Businessplattformen für das Recruiting. Facebook und Twitter sind hingegen eher für die aktive Suche nach Stellenausschreibungen geeignet.

Haben Sie ein spannendes Jobangebot gefunden, können Sie die verantwortliche Ansprechperson kontaktieren, sofern Sie direkte Fragen zur Stellenausschreibung haben wie beispielsweise nach den geforderten Schlüsselkompetenzen oder der gewünschten Berufserfahrung. Wählen Sie eine sachliche Sprache und haken Sie nicht permanent nach. Auf keinen Fall ist es angebracht, dem Entscheider oder anderen Mitarbeitern des Unternehmens bei Facebook eine Freundschaftsanfrage zu schicken.

 

Jobsuche mit Tablet

 

Das Web als digitale Visitenkarte - Aufbau eines professionellen Social Media Profils

Neben der aktiven Jobsuche in den sozialen Netzwerken besteht zudem die Möglichkeit, vom Unternehmen gefunden zu werden. Beim Recruiting 2.0 gehen Personaler immer häufiger gezielt auf die Suche nach potenziellen neuen Angestellten – vorrangig bei Xing und LinkedIn. Aussagekräftige Profile, die Ihre beruflichen Kompetenzen herausstellen, können Ihnen daher bei der Jobsuche helfen. Gestalten Sie Ihre Profile hierzu einheitlich und vollständig. Arbeitgeber sehen es gern, wenn ihre potenziellen Mitarbeiter mit den sozialen Medien umgehen können und über ein breites Netzwerk verfügen. Stellen Sie deshalb Ihre Persönlichkeit und Ihre Kompetenzen heraus: Zeigen Sie sich über das aktuelle Weltgeschehen informiert, posten Sie regionale Nachrichten, seriöse und humorvolle Kommentare oder spannende Urlaubsfotos. Ganz wichtig: Ihre Profile sollten für Fremde nicht einsehbar sein, nutzen Sie also die Privatsphäre-Einstellungen.

Um online erfolgreich an der eigenen Karriere zu arbeiten, ist es zudem besonders wichtig, dass Sie Ihr Social Media Profil aktuell halten. Das steigert einerseits die Sichtbarkeit, andererseits könnte ein sich kaum verändernder Account den Eindruck erwecken, Sie würden diesen nicht (mehr) nutzen. Scheuen Sie sich nicht, auch vermeintliche „Kleinigkeiten“ in Ihre digitale Visitenkarte aufzunehmen. Ein Wochenendkurs im Bereich Change-Management oder der Besuch eines Technikmuseums? Veröffentlichen Sie so etwas durchaus. Es wertet Ihr Profil, vor allem aber Sie als Person und möglichen Kandidaten für einen interessanten Job auf!

 

Das Gedächtnis des Internet: Vorsicht bei allem, was Sie posten

Da Sie im World Wide Web für den potenziellen Arbeitgeber präsent sind, achten Sie darauf, was Sie wo posten oder veröffentlichen, damit Ihre Selbstdarstellung auf den sozialen Plattformen nicht zum Karrierekiller wird: Umfragen haben ergeben, dass jeder vierte Personalverantwortliche schon Kandidaten wegen einzelner Einträge nicht eingestellt beziehungsweise nicht in die engere Auswahl genommen hat. Unangemessene und peinliche Fotos, fragwürdige Lästereien oder rechtlich bedenkliche Kommentare sollten Sie daher löschen. Um diese zu finden, googeln Sie Ihren Namen und überprüfen Sie Ihre Fotos in der Bilder-Suche. Wenn Sie Informationen finden, die Sie weder löschen noch ändern können, bemühen Sie sich darum, mehr positive als negative Suchergebnisse zu erzielen. Nutzen Sie Bilder, um Ihr Image zu unterstreichen, treten Sie Unternehmensgruppen bei, beteiligen Sie sich dort an Diskussionen und teilen Sie relevante und sinnvolle Inhalte.

 

Welche Vorteile und Nachteile hat eine Bewerbung über Social Media Plattformen?

Wenn es um eine Bewerbung über soziale Netzwerke wie Xing oder LinkedIn geht, gibt es sowohl Vor- als auch Nachteile, die wir Ihnen abschließend mit auf den Weg geben möchten.

Ein großer Vorteil dieser Form der Bewerbung ist, dass Sie Kompetenzen, persönliche Informationen und Aktualisierungen rasch und mit großer Reichweite kommunizieren können. Die Positionierung als Experte ist via Social Media viel einfacher und effektiver als über analoge Wege. Ein weiterer Benefit: Durch ein aktuelles und gut gepflegtes Profil werden sie schon per se als medienaffin und digital bewandert wahrgenommen. Beides sind Attribute, die in beinahe allen Berufen mittlerweile gefragt sind. Der Aufbau von interessanten Kontakten sowie ein spannender Austausch ist online um ein Vielfaches einfacher. Auch werden Sie vielleicht von Headhuntern oder Recruitern gefunden, die Sie ohne Ihr aussagekräftiges Profil aktuell gar nicht wahrgenommen hätten.

Nachteilig mag der mitunter doch recht große Arbeitsaufwand sein, den die Pflege von Social Media Profilen mit sich bringt. Leider lassen sich zweifelhafte, teilweise sogar unseriöse Nachrichten und Anfragen kaum vermeiden. Auch kann es frustrierend sein, häufig kontaktiert zu werden, ohne dass es zu einer Zusammenarbeit kommt. Mögliche Fehler in Ihrer Außendarstellung lassen sich zwar korrigieren, erreichen aber u. U. schon vor Behebung eine große Reichweite, was potenziell reputationsschädigend ist. Auch sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass Ihr aktueller Arbeitgeber (sofern vorhanden) leichter von Ihren Bestrebungen, das Unternehmen zu wechseln, erfahren kann.

 

Elisabeth Stockinger

Elisabeth Stockinger
PR-Beraterin und Redakteurin bei Dialog Public Relations