Mit gesunden Routinen durch den Alltag

Mann beim joggen

Ideen & Tipps von Michael Walther

Für viele Menschen schaffen Routinen und Gewohnheiten ein Gefühl von Sicherheit und Vertrautheit. Doch sind Routinen und Gewohnheiten auch gut für unseren Körper und unser Wohlbefinden? Es kommt natürlich ganz darauf an. Denn hinter unseren wiederkehrenden Handlungen und Entscheidungen verbergen sich oft auch schlechte Angewohnheiten. So sind wir in vielen Dingen bequem geworden, ziehen das Sofa regelmäßig der Bewegung vor, greifen zum Schokoriegel, obwohl wir wissen, dass der Apfel gesünder wäre und nehmen grundsätzlich immer den Fahrstuhl, auch wenn es nur ein Stockwerk hinaufgeht. Sind diese Routinen erst mal fest in unserem Alltag verankert, fällt es schwer, diese wieder abzulegen und gegen gesündere Verhaltensweisen einzutauschen.

Doch eine Umstellung ist möglich. Das habe ich selbst festgestellt. Denn ich habe mir in den letzten Jahren Gewohnheiten antrainiert, durch die ich ein ausgeglichenes und entspanntes Leben führen kann. Auch wenn meine Wochen sich durch den Job und das tägliche Training je nach Wind- und Wetterbedingungen unterscheiden, habe ich so Ankerpunkte, die mir durch den Alltag helfen. Als Inspiration nenne ich Euch sieben meiner Routinen. Probiert sie doch für Euch aus und leistet damit einen positiven Beitrag für Euren Alltag und Eure Gesundheit!

Gelber Wecker

1. Wieder mit einem richtigen Wecker in den Tag starten

Das Smartphone ist unser täglicher Begleiter. Statt des Weckers liegt es auf dem Nachttisch und bekommt so morgens automatisch die erste Aufmerksamkeit. Kurz das nervige Geklingel ausschalten und dann einen schnellen Blick zu WhatsApp und den Social-Media-Kanälen – mal sehen was sich über Nacht so getan hat. Bereits 5 Minuten nach dem Aufwachen beschäftigen sich viele von uns schon mit Fragen wie „Was möchten andere von mir?“ und „Was habe ich verpasst?“. Ich würde Euch stattdessen einen einfachen Wecker empfehlen, dann kann das Smartphone über Nacht im Nachbarraum aufgeladen werden. Nutzt die erste halbe Stunde des Tages für Euch und Eure eigenen Bedürfnisse und genießt durch diese analoge Gewohnheit die Ruhe vor dem Sturm. Mir hat diese Veränderung sehr geholfen, um ausgeglichener in den Tag zu starten!

2. Obst zum Frühstück essen

Gerade meine Frühstücksgewohnheiten waren in der Vergangenheit nicht besonders vorzeigbar. Als Kind habe ich Nuss-Nougat-Creme jedem Müsli vorgezogen. In den letzten Jahren habe ich jedoch auf Obst und Haferflocken umgestellt und stelle fest, dass ich mit deutlich mehr Energie in den Tag starte. Äpfel bieten sich dazu natürlich immer an, und auch eine Banane oder Obst der Saison. Gerade in den kommenden Wochen, in denen uns Erdbeeren und Himbeeren über den Sommer begleiten, ist die Umstellung besonders schön.

3. Bewegung am Morgen einplanen

Gerade, wenn wir viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen, ist ein Minimum an Bewegung notwendig, um einen gesunden Alltag zu führen. Um den normalen Weg zur Arbeit zu ersetzen, bietet sich eine kleine 30-minütige Jogging-Runde oder ein ähnlich langer Spaziergang in einem naheliegenden Park an. Seit der Corona-Krise bringe ich so beinahe täglich nach dem Frühstück meinen Kreislauf in Schwung, bekomme frische Luft für den Kopf und kann mich frisch und munter an die Arbeit machen. Ähnlich gut lässt sich natürlich auch die Mittagspause nutzen.

4. Weniger Plastik verwenden

Bei einigen Entscheidungen geht es um Konsequenz, wie zum Beispiel bei der Frage, ob ich Raucher oder Nichtraucher sein möchte. Beim Thema Kunststoffvermeidung ist es auch so, hierbei geht es allerdings eher um die Reduktion als um den vollständigen Verzicht. Letzterer ist nur mit deutlich höherem Aufwand möglich und damit ein herausforderndes Ziel, aber für viele wohl nicht der geeignete erste Schritt. Mir geht es bei der Reduktion von Plastik im Alltag auch um die Natur, aber insbesondere um unsere eigene Gesundheit. Viele Kunststoffe oder ihre Zusätze (UV-Stabilisatoren oder Weichmacher) setzen unter verschiedenen Bedingungen Phthalate und andere Stoffe frei, die dann in unser Essen gelangen. Wusstet Ihr, dass für einige dieser Stoffe hormonartige Wirkungen nachgewiesen wurden und andere Nieren oder Leber schädigen? Natürlich sind die aufgenommenen Mengen meist ungefährlich, ich versuche dennoch im Alltag die Menge an schädlichen Stoffen zu reduzieren, die ich zu mir nehme. Eingeschweißte Wurst, Wasser in Plastikflaschen oder Coffee-to-go aus dem Plastikbecher sind ein paar Beispiele für Produkte, die ich mir abgewöhnt habe. Gerade heiße Produkte wie Kaffee lösen besonders viele Stoffe aus dem umgebenden Kunststoff. Da reicht übrigens schon die Innenbeschichtung eines sonst relativ sauber wirkenden Pappbechers.

5. Häufiger das Fahrrad nehmen

Unter uns Wassersportlern sagen wir gerne, dass Wassersport gleich Motorsport ist. Das soll heißen: Um am richtigen Spot für eine Stunde aufs Wasser zu kommen, ist meist eine mindestens ebenso lange Anfahrt nötig. Ich habe mich daher daran gewöhnt, auch im Alltag viele Strecken mit dem Auto zu fahren und habe das Fahrrad teilweise nahezu vergessen. In Städten und für Entfernungen bis 10 km ist es jedoch nicht nur eine gesunde, sondern auch eine schnelle Alternative. Deshalb nehme ich jetzt so häufig wie möglich das Rad, verbinde Erledigungen mit einer kleinen Sporteinheit und spare so natürlich auch noch Benzin. Gut für den Geldbeutel und für die Umwelt!

6. Mehr Ruhephasen und Langeweile zulassen

Langweilen wir uns mal wieder richtig! Ständig ertappe ich mich dabei, das Smartphone oder Tablet zur Hand zu nehmen, sobald ich mal für 2 Minuten keine anderen Reize bekomme. Sei es beim Warten auf Freunde, in der Bahn oder sogar beim Zähneputzen. Immer geht es um noch mehr Input. Dabei entgehen uns so interessante Details aus unserem wirklichen Leben, für die mediale Ruhephasen sehr wichtig sind. Denn würden wir uns mal wieder langweilen, könnten unsere Gedanken abschweifen und so Raum für Kreativität und neue Ideen bekommen. Ich habe mir deshalb angewöhnt, das Smartphone oder Tablet nur zwischen 8 und 18 Uhr zu nutzen. Außerhalb dieses ziemlich langen Zeitraums und am Wochenende gewähre ich meinem Kopf Ruhephasen.

7. Bewusst Zeit für Pausen nehmen

Wer von uns kennt es nicht. Die Mittagspause naht und die Arbeit muss definitiv zeitnah noch erledigt werden. Also schnell ein Brot oder ein Apfel zwischen den „Klicks“ am Computer, gerade beim Arbeiten von Zuhause aus ist dies eine schlechte Angewohnheit. Dabei ist der Arbeitstag – ebenso wenig wie das ganze Arbeitsleben – kein Sprint, sondern eher ein Marathon. Wenn wir uns vormittags so auspowern, fehlt uns ab spätestens 15 Uhr die Energie für produktives Arbeiten. Ich habe mir daher angewöhnt, mir mindestens 20 Minuten für eine Mittagspause in aller Ruhe einzurichten. Ich gebe zu: Das klappt nicht immer, aber meistens.

Natürlich gibt es noch viele weitere Routinen, die den Alltag gerade in diesen ungewohnten Zeiten etwas planbarer machen – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

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